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30.07.2024 Martin Mrowka

Lufthansa: Überraschung mit den Quartalszahlen?

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Deutsche Lufthansa

Am morgigen Mittwoch-Morgen präsentiert Europas Airline Nummer Eins ihre Zahlen fürs zweite Quartal. Nachdem die Lufthansa Group vor gut zwei Wochen bereits magere Eckdaten vorgelegt hatte und zudem die Gesamtjahres-Prognose erneut reduzierte, halten sich die Erwartungen nun in Grenzen. Ein weiterer Analyst reduziert das Kursziel.

Am Freitag, 12. Juli 2024, schockierte die Lufthansa Group die versammelte Anleger- und Analysten-Gilde mit schwachen Eckdaten zum zweiten Quartal. Nach einem bereinigten EBIT von 1,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum dürfte es nun nur noch bei 686 Millionen Euro liegen (DER AKTIONÄR berichtete). 

Ein marktbedingter Rückgang der Durchschnittserlöse in allen Verkehrsgebieten, insbesondere in Asien, wirkte sich negativ aus, hieß es zur Begründung. Die Stückkosten der Passagierfluggesellschaften blieben im zweiten Quartal auf dem Niveau des Vorjahres. Analysten erwarten einen Quartalsumsatz von 10,05 Milliarden Euro nach 10,87 Milliarden im Q2 2023.

Der bereinigte Free Cashflow der Gruppe erreichte 573 Millionen Euro. Mit einem Netto-Quartalsgewinn von 213 Millionen Euro liegt das Ergebnis der Lufthansa Airlines damit rund 300 Millionen Euro unter dem Vorjahr (Vorjahr: 515 Millionen Euro). 

Insgesamt verzeichnete die Kern-Airline einen Halbjahresverlust von 427 Millionen Euro (Vorjahr: Gewinn von 149 Millionen Euro). Der Konzern ist insbesondere von den Herausforderungen der negativen Marktentwicklung und von Ineffizienzen im Flugbetrieb der Lufthansa und Cityline betroffen, unter anderem durch verspätete Flugzeug-Auslieferungen. Die Erzielung eines ausgeglichenen Jahresergebnisses wird für die Lufthansa Kern-Airline zunehmend schwieriger.

Für die anderen Passagierfluggesellschaften sowie Lufthansa Technik und Lufthansa Cargo wird für das zweite Halbjahr ein Ergebnis im Wesentlichen auf dem Niveau des Vorjahres erwartet, das in Teilen über dem des Vorjahres liegen wird. 

Die Lufthansa senkte auch ihre Prognosen für das Gesamtjahr. Beim bereinigten EBIT werden nun 1,4 bis 1,8 Milliarden Euro erwartet (zuvor: rund 2,2 Milliarden Euro). Der Ausblick hängt maßgeblich von der Ergebnisentwicklung bei Lufthansa Airlines und dem traditionell wichtigen vierten Quartal bei Lufthansa Cargo ab.

Die Gruppe hat angekündigt, mit der Veröffentlichung ihrer endgültigen Ergebnisse fürs zweite Quartal weitere Einzelheiten zu ihren finanziellen Aussichten vorzulegen.

Die Lufthansa-Aktie zeigt sich am Dienstag-Mittag abgeschwächt. Mit einem Kursrückgang von 0,3 Prozent auf 5,86 Euro gehört sie im ansonsten freundlichen MDAX-Umfeld zu den Tageslosern. Seit Jahresanfang beträgt der Abschlag sogar gut 27 Prozent.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Im Vorfeld der Zahlen hat heute Ruxandra Haradau-Döser das Kursziel für die Lufthansa-Aktie von 8,50 Euro auf 8,00 Euro reduziert. Damit bleibt die HSBC-Analystin jedoch weiterhin am optimistischsten eingestellt. Das Gros der bei Bloomberg geführten Analysten hat 12-Monats-Kursziele zwischen 5,50 und 7,00 Euro ausgegeben.

Um der schwachen Geschäftsentwicklung entgegenzuwirken, hat die Lufthansa Group ein umfangreiches Turnaround-Programm eingeleitet. Dass es bereits mit den endgültigen Zahlen am Mittwoch zu positiven Überraschungen kommt, ist wenig wahrscheinlich. Auch der Chart ist wenig einladend. Fazit: Käufe von Lufthansa-Aktien bieten sich derzeit nicht an.

DER AKTIONÄR hatte in Ausgabe 29/24 längerfristig orientierten Anlegern jedoch ein Bonus-Zertifikat auf Lufthansa empfohlen, das ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis bot (bzw. bietet).

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

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