Die Aktie von Deutschlands größter Airline hat einen starken Rebound in den vergangenen zwei Wochen auf das Parkett gelegt. Durch die Erholung knackte der Titel gleich mehrere Hürden und kratzte zwischenzeitlich sogar an der 200-Tage-Line. Nach Preisaufschlägen von über 30 Prozent setzten nun Gewinnmitnahmen ein. Diese Marken entscheiden jetzt über die weitere Entwicklung.
Die Baustellen bei der Lufthansa sind vielfältig: Staatsbeteiligung, immer noch zu geringe Auslastung, erneute Zuspitzung der Pandemie, steigende Treibstoffkosten. Viele Probleme sind allerdings schon lange bekannt und daher eingepreist. Anfang November überraschte die Airline mit starken Zahlen und dem ersten Gewinn in einem Quartalsbericht seit Ausbruch der Pandemie.
Am 21. Oktober erreichte die Aktie noch ein neues Jahrestief bei 5,37 Euro. Dann hellte sich die Stimmung auf. Die Bullen hatten, dank guter Zahlen von Konkurrenten, bereits einige Tage vor dem Quartalsbericht auf eine positive Überraschung spekuliert. Ihr Plan ging auf und so stieg der Kurs vom Jahrestief ohne Unterbrechung bis zum GD200 bei 7,14 Euro. Ein satter Zuwachs von 33 Prozent.
An dieser Marke prallte der Titel allerdings ab und nach der Erholungswelle setzten Gewinnmitnahmen ein. Die Aktie sackte bisher um rund acht Prozent ab. Wichtig ist jetzt, dass zunächst der GD100 bei 6,35 Euro und noch wichtiger, der GD50 bei der psychologisch wichtigen 6-Euro-Marke, nicht nachhaltig unterschritten werden. Die Indikatoren fungieren aktuell als Unterstützung.
Die Lufthansa wird noch länger an den Folgen der Pandemie zu knabbern haben. Allerdings wissen Anleger um die Baustellen und sind daher umso freundlicher gestimmt, als die soliden Zahlen zum dritten Quartal über den Ticker liefen. Wenn die Bullen die positive Dynamik zeitnah fortführen können, zeichnet sich eine nachhaltige Erholung ab. Der Befreiungsschlag ist geglückt, wenn der GD200 nachhaltig überwunden ist. Die Aktie bleibt nur etwas für Mutige (Stopp 5,30 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.