Die Aktie der Lufthansa war noch vor wenigen Wochen rein charttechnisch betrachtet eines der Sorgenkinder im DAX. Doch zuletzt konnten die Papiere wieder deutlich Boden gut machen. Rückenwind erhielt der Kurs dabei im gestrigen Handel von der Meldung, wonach man den Verkaufsprozess für die Catering-Sparte LSG eingeleitet hat.
Denn nach längeren Sondierungen hat der Lufthansa-Vorstand einen formalen Verkaufsprozess für das Unternehmen mit rund 35.500 Mitarbeitern gestartet, wie am Mittwoch ein Unternehmenssprecher in Frankfurt bestätigte. Das Unternehmen könne als Ganzes oder in Teilen verkauft werden. Wünschenswert sei ein strategischer Investor, der das Geschäft weiter entwickle. Die LSG gehört zu den führenden Airline-Caterern der Welt. Sie liefert jährlich rund 700 Millionen Mahlzeiten und ist an 205 Flughäfen weltweit für mehr als 300 Fluggesellschaften und eine wachsende Zahl europäischer Bahnbetreiber tätig. 2018 erreichte sie einen zum Vorjahr nahezu unveränderten Umsatz von 3,2 Milliarden Euro, von dem ein bereinigter operativer Gewinn von 115 Millionen Euro übrig blieb. Sie ist damit deutlich margenschwächer als die anderen Konzernteile. Als mögliche Interessenten werden die Konkurrenten Do & Co (Österreich) und Gategroup (Schweiz) gehandelt.
Für die DAX-Titel war nun besonders wichtig, dass der Abgabedruck im Zuge des zurückhaltenden Ausblicks auf das Jahr 2019 endlich beendet ist und sich der Chart stabilisiert hat. Die Chancen stehen nun gut, dass – sofern Störfeuer vom Brexit oder dem Handelsstreit zwischen den USA und China ausbleiben – eine länger anhaltende Erholungsphase ansteht.
Aufgrund der enorm günstigen Bewertung bleiben die Lufthansa-Anteile für langfristig orientierte Anleger ohnehin ein sehr gutes Investment. DER AKTIONÄR hält an seiner Kaufempfehlung fest, der Stopp sollte bei 16,80 Euro belassen werden.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)