Die Papiere der Lufthansa notieren am Freitag leichter. Für Verunsicherung sorgen ein negativer Analystenkommentar, sowie die Androhung einer neuen Streikwelle. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) kritisierte am Donnerstag in Frankfurt das Management des Luftverkehrskonzerns scharf.
Lufthansa habe den VC-Vorschlag zu einer Gesamtschlichtung sämtlicher Tariffragen nicht nur abgelehnt, sondern mit neuerlichen Provokationen beantwortet. Dazu gehöre die Ankündigung einer nicht näher erläuterten "Sanierung" der Kerngesellschaft Lufthansa Passage. Neuerliche Forderungen des Managements habe es nicht gegeben, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Dass die Passage wieder wettbewerbsfähige Strukturen entwickeln müsse, werde bereits seit vielen Jahren von der Geschäftsführung kommuniziert. Die notwendigen Änderungen seien im Cockpit bislang nicht erreicht worden. Die VC will nach eigenen Angaben in den kommenden Wochen auf Personalversammlungen "den engen Schulterschluss mit ihren Mitgliedern" suchen. Auch während dieser Zeit seien Arbeitskampfmaßnahmen "jederzeit möglich und wahrscheinlich", hieß es in einer Mitteilung.
Dabeibleiben
Seit April 2014 haben die Piloten bisher zehn Mal gestreikt. Die Arbeitsniederlegungen haben der Lufthansa bereits rund 200 Millionen Euro gekostet. Seit Anfang Oktober ist die Lufthansa-Aktie jedoch wieder auf Erholungskurs. Mit einem Ausbruch über die 15-Euro-Marke wird ein neues Kaufsignal ausgelöst. Die Androhung neuer Streiks und die Abstufung des DAX-Titels von „Neutral“ auf „Underperform“ dürften dem Wert aber vorerst belasten. Investierte Anleger bleiben aber vorerst dabei.
(mit Material von dpa-AFX)