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16.10.2024 Martin Mrowka

Lufthansa muss blechen: Millionenstrafe in USA

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Deutsche Lufthansa

Im Mai 2022, während der Corona-Pandemie, verweigerte die Lufthansa bei einem Flug von Frankfurt nach Budapest mehr als 100 Passagieren aus New York die Beförderung. Dafür soll die deutsche Airline nun die höchste Strafe zahlen, die das US-Verkehrsministerium jemals gegen eine Fluggesellschaft wegen Verstößen gegen die Bürgerrechte verhängt hat.

Das US-Verkehrsministerium wirft Lufthansa in einem Fall Diskriminierung jüdischer Passagiere vor und hat eine Strafe von vier Millionen US-Dollar (rund 3,7 Millionen Euro) gegen das Unternehmen verhängt. Die Deutschen haben eingewilligt, die Summe zu zahlen.

Konkret geht es den Angaben nach um einen von Frankfurt nach Budapest Flug im Mai 2022. 128 Passagieren aus New York, von denen die meisten eine für orthodoxe jüdische Männer typische Kleidung getragen hätten, sei aufgrund "angeblichen Fehlverhaltens" einiger oder weniger Passagiere verboten worden, ihren Anschlussflug in Deutschland zu besteigen.

"Obwohl viele der Passagiere sich nicht kannten und auch nicht gemeinsam reisten, gaben die von den Ermittlern des US-Verkehrsministeriums befragten Fluggäste an, dass Lufthansa sie alle wie eine einzige Gruppe behandelte und ihnen wegen des angeblichen Fehlverhaltens einiger weniger das Boarding verweigerte", schreibt das US-Ministerium.

Lufthansa bestreitet eine Diskriminierung

Lufthansa weist den Vorwurf der Diskriminierung zurück. Das Unternehmen bedauere die Umstände, die zu der Entscheidung geführt hätten, den Fluggästen die Beförderung zu verweigern, und habe sich bei zahlreichen Gelegenheiten öffentlich entschuldigt, zitiert das Ministerium Lufthansa in dem Beschlussdokument. Lufthansa stelle fest, dass der Vorfall "auf eine unglückliche Reihe von ungenauen Nachrichten, Fehlinterpretationen und Fehleinschätzungen während des gesamten Entscheidungsprozesses" zurückzuführen sei.

Das sei zwar bedauerlich, eine Diskriminierung habe aber nicht stattgefunden. Nach Angaben der Airline wurde die Entscheidung ausschließlich aufgrund von Sicherheitsbedenken getroffen, wie das US-Ministerium schildert. Ein Großteil der Betroffenen habe etwa auf dem Flug von New York nach Frankfurt nicht wie vorgeschrieben Corona-Schutzmasken getragen.

In einem Statement der Airline, das der Washington Post vorlag, heißt es, Lufthansa habe sich zum Ziel gesetzt, "ein Botschafter des guten Willens, der Toleranz, der Vielfalt und der Akzeptanz" zu sein. Man habe ein "einzigartiges Trainingsprogramm" entwickelt, das sich mit Antisemitismus und Diskriminierung befasste. Den Betroffenen wurden bereits Entschädigungen gezahlt.

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Auch wenn es die höchste Strafe ist, die das US-Verkehrsministerium jemals gegen eine Fluggesellschaft wegen Verstößen gegen die Bürgerrechte verhängt hat: Für die Lufthansa wird die Strafe trotz der angespannten Geschäftslage zu verkraften sein. Eine größere Auswirkung auf den Aktienkurs ist nicht zu erwarten.

Es bleibt spannend zu beobachten, ob die Airline-Aktie ihren jüngsten Aufschwung über die 200-Tage-Linie fortsetzen kann.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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