Die Lufthansa hat nach zwei Verlustjahren in der Corona-Krise 2022 im Tagesgeschäft wieder einen Milliardengewinn erzielt. Dank der Erholung der Ticketnachfrage und Rekordergebnissen bei Fracht und Wartung erreichte der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) gut 1,5 Milliarden Euro, wie der im MDAX gelistete Konzern am Freitag in Frankfurt mitteilte.
Damit traf die Lufthansa ihre im Jahresverlauf dreimal erhöhte Prognose und erfüllte die Erwartungen von Analysten. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Carsten Spohr den bereinigten operativen Gewinn "deutlich" nach oben treiben. Analysten gingen hier zuletzt von etwa 1,65 Milliarden Euro aus.
Im abgelaufenen Jahr beförderten die Fluggesellschaften des Konzerns insgesamt rund 102 Millionen Passagiere und damit mehr als doppelt so viele wie im zweiten Corona-Jahr 2021. Dennoch blieben die Passagier-Airlines operativ mit 300 Millionen Euro in den roten Zahlen, da die Gewinne der zweiten Jahreshälfte die Verluste aus dem pandemiegeprägten ersten Halbjahr nicht ausgleichen konnten. Der Umsatz sprang konzernweit um 95 Prozent auf fast 32,8 Milliarden Euro nach oben. Unter dem Strich blieb ein Überschuss von 791 Millionen Euro nach einem Verlust von knapp 2,2 Milliarden im Jahr zuvor.
Bereits am Donnerstag hat der Lufthansa-Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa Carsten Spohr für weitere fünf Jahre zum Vorstandsvorsitzenden bestellt. Der seit 2014 amtierende Manager soll den MDAX-Konzern in seiner dritten Amtszeit für fünf weitere Jahre bis Ende 2028 lenken, wie am Donnerstag der Aufsichtsrat entschieden hat. Auch der 2021 erstmals berufene Finanzchef Remco Steenbergen wurde bis Ende 2028 bestätigt.
Die Aktie der Lufthansa war im Vorfeld bereits sehr gut gelaufen. Seit dem Septembertief bei 5,48 Euro liegt das Papier mittlerweile 80 Prozent im Plus. Am frühen Morgen notiert die Aktie leicht im Plus, aber noch knapp unter dem Widerstand im Bereich von 10 Euro. Ein nachhaltiger Sprung darüber würde neues Potenzial erzeugen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.
(Mit Material von dpa-AFX)