Ein starkes Frachtgeschäft und die Erholung der Ticketnachfrage haben der Lufthansa im Sommer im Tagesgeschäft immerhin knapp zu einem operativen Gewinn verholfen. Im Gesamtjahr will Vorstandschef Carsten Spohr den operativen Verlust (bereinigtes Ebit) im Vergleich zum Corona-Jahr 2020 jetzt mindestens halbieren. 2020 hatte der Geschäftseinbruch durch die Corona-Krise der Lufthansa einen operativen Verlust von fast 5,5 Milliarden Euro eingebrockt.
Im dritten Quartal konnte die Lufthansa ihren Umsatz im Vergleich zum Corona-Sommer 2020 auf 5,2 Milliarden Euro nahezu verdoppeln. Trotz Belastungen im Zuge des laufenden Stellenabbaus erreichte der Konzern einen operativen Gewinn von 17 Millionen Euro. Hier hatte ein Jahr zuvor noch ein Verlust von fast 1,3 Milliarden Euro gestanden. Analysten hatten im Schnitt auch diesmal mit einem kleinen Minus gerechnet. Unter dem Strich konnte die Lufthansa ihren Verlust von fast zwei Milliarden im Vorjahreszeitraum auf nun 72 Millionen Euro eindämmen. Zur kompletten Unternehmensmeldung.
Die besser als erwarteten Quartalszahlen machen natürlich Hoffnung. Dennoch bleibt es für Netzwerk-Airlines wie die Lufthansa aktuell sehr schwer, Nettogewinne zu erzielen. Billigflieger wie etwa Ryanair oder Norwegian Air Shuttle fällt dies mit ihren Punkt-zu-Punkt-Verbindungen leichter. Daher sollten Anleger im Airline-Sektor eher auf diese beiden Titel setzen. Wer Lufthansa-Papiere im Depot hat, beachtet weiterhin den Stopp bei 4,90 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX