Die Lufthansa hat am Donnerstag seine Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr offengelegt. Corona-bedingt sind die Zahlen erwartungsgemäß schwach ausgefallen. Der Rekordverlust beläuft sich dabei auf 6,7 Milliarden Euro. Am heutigen Freitag kamen aus der Lufthansa-Gruppe nun aber auch einmal positive Wort.
Die in der Corona-Krise erfolgreiche Frachtsparte der Lufthansa rechnet weiterhin mit einer hohen Nachfrage zu ihren Transportangeboten. Die neue Chefin von Lufthansa Cargo, Dorothea von Boxberg, nannte am Freitag leere Lager in den USA, die verbesserte Stimmung in der europäischen Industrie sowie den starken Anstieg der Exportwirtschaft in China als gute Voraussetzungen für das laufende Jahr. Die wichtigsten Kundenbranchen Automotive und Pharma wie auch die weiter steigenden E-Commerce-Sendungen entwickelten sich gut.
Weniger als zunächst erwartet dürfte die Verteilung der Corona-Impfstoffe einbringen. Sie rechne damit, dass nur rund 45 Prozent der Gesamtmenge per Flugzeug transportiert werde, sagte von Boxberg. Bislang habe es erst wenige Aufträge gegeben, was sich aber in den kommenden Quartalen ändern sollte.
Europa wird nach Einschätzung der Lufthansa Cargo netto deutlich mehr Impfstoff exportieren als einführen. Von dem erwarteten weltweiten Aufkommen von 87.000 Tonnen rechnet Lufthansa Cargo, einen Anteil von 10.000 Tonnen zu transportieren. Mengenmäßig sei das keine große Herausforderung. Im abgelaufenen Jahr hat das Unternehmen rund 80.000 Tonnen temperatursensible Pharma-Produkte transportiert.
Im vergangenen Jahr hat Lufthansa Cargo bei einem Umsatz von 2,76 Milliarden Euro einen operativen Rekordgewinn von 772 Millionen Euro (bereinigtes Ebit) eingeflogen und damit den Gesamtkonzern gestützt, der wegen der Corona-Krise einen Milliardenverlust gemacht hat. Wegen der verknappten Frachtkapazitäten waren die Preise deutlich gestiegen.
Mit einem adjustieren EBIT von 722 Millionen Euro war die Lufthansa Cargo in 2020 das erfolgreichste Tochterunternehmen. Damit ist sie eine Stütze für den ganzen Konzern.
Insgesamt nimmt auch die Hoffnung auf eine allmähliche Normalisierung des Luftverkehrs im weiteren Jahresverlauf zu. Mutige Anleger können nach wie vor an Bord bleiben. Der Stoppkurs sollte auf 9,50 Euro nachgezogen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)
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