Politik und Wirtschaft haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten zahlreiche sehr ambitionierte Klimaziele ausgerufen. Was dabei aber oftmals fehlte, waren konkrete Maßnahmen, wodurch bestimmte Reduktionsziele erreicht werden können. Mitte Juli will offenbar die EU-Kommission Nägel mit Köpfen machen – und dies hätte konkrete Folgen für die Luftfahrt.
Demnach sollen die vielen Ausnahmeregelungen für Flugbenzin abgeschafft werden, wodurch Fliegen teurer werden dürfte. So in der EU eine Kerosinsteuer von 2023 an gelten. Laut dem Positionspapier soll diese anschließend über zehn Jahre hinweg schrittweise erhöht werden. Über die geplante Höhe dieser Energiesteuer ist noch nichts bekannt.
Um den Wettbewerbsnachteil gegenüber der Konkurrenz außerhalb der EU nicht zu groß werden zu lassen, soll diese Abgabe laut den Plänen der EU-Kommission aber nur für innereuropäische Flüge gelten.
UBS bleibt skeptisch
Indes hat die UBS ihr Anlagevotum für die Lufthansa auf "Sell" belassen. Den fairen Wert bezifferte Analyst Jarrod Castle unverändert auf 5,90 Euro. Er betonte, dass sich Luftverkehr 2021 bisher deutlich schwächer als im ersten Halbjahr 2020 entwickelt habe. Seiner Ansicht nach dürften vor allem der hohe Grad an Einschränkungen beim Reisen sowie mintunter zusätzliche die Kosten die Verbraucher von Flügen abhalten. Castle bleibt daher für Airline-Aktien vorsichtig gestimmt.
Auch DER AKTIONÄR rät aktuell weiterhin von einem Kauf der Lufthansa-Aktie ab. Die eher trüben Perspektiven, der schwache Chart und die anstehende Kapitalerhöhung sprechen gegen ein Engagement.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.