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29.09.2016 Thorsten Küfner

Lufthansa: Deal mit Air Berlin ist beschlossen – was ist jetzt zu tun?

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Deutsche Lufthansa

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin zieht will die Kernflotte auf 75 Flugzeuge halbieren, das Geschäft mit Urlaubsflügen abspalten und darüber hinaus bis zu 40 Maschinen der Lufthansa überlassen. Im Rahmen des Konzernumbaus sollen bis zu 1.200 Vollzeitstellen wegfallen.

Das Touristikgeschäft mit rund 35 Flugzeugen will das schon lange kriselnde Unternehmen in einer eigenen Geschäftseinheit zusammenfassen und dafür "strategische Optionen" prüfen. Insidern zufolge geht es dabei um ein mögliches Gemeinschaftsunternehmen mit dem deutschen Tui-Ferienflieger Tuifly.

"Durch den stetig zunehmenden Marktdruck sehen wir uns gezwungen, unser bestehendes komplexes Geschäftsmodell zu ändern", sagte Air-Berlin-Chef Stefan Pichler. Es gehe darum, "Air Berlin eine Zukunft zu eröffnen". Künftig soll sich die Airline nur noch als Netzwerk-Fluggesellschaft von den Drehkreuzen Düsseldorf und Berlin aus starten. Die Verwaltung soll in Berlin gebündelt werden.

März 2017 geht es los
Bis zu 40 Airbus-Mittelstreckenjets von Air Berlin sollen ab kommendem Sommerflugplan für den Lufthansa-Konzern starten, davon bis zu 38 mit Air-Berlin-Besatzung. Mit 35 Maschinen soll der Großteil davon die Farben der Lufthansa-Billigmarke Eurowings erhalten, 5 weitere Jets sollen für die österreichische Konzerntochter Austrian Airlines fliegen. Der Deal soll am 26. März 2017 beginnen und sechs Jahre lang laufen. Allerdings müssen die Kartellbehörden dem Vorhaben noch zustimmen.

Eurowings würde ihre bisher 90 Maschinen starke Flotte mit der Übernahme der Air-Berlin-Flieger deutlich ausbauen. Hinzu kommt voraussichtlich die Komplettübernahme der bisherigen Minderheitsbeteiligung Brussels Airlines. Der Lufthansa-Aufsichtsrat hatte am Nachmittag grünes Licht gegeben, dass der Konzern die verbliebenen 55 Prozent an der belgischen Fluglinie übernimmt. Nach bisherigen Aussagen soll Brussels künftig ebenfalls für Eurowings starten. Bisher betreiben die Belgier 49 Flugzeuge, davon 38 Airbus-Jets.

Air Berlin will sich im Kerngeschäft auf der Kurz- und Mittelstrecke nach eigener Darstellung stärker auf Geschäftskunden konzentrieren. Ab kommendem Sommerflugplan soll die Kernflotte des Unternehmens noch 40 Airbus-Mittelstreckenjets, 17 Airbus-Langstreckenjets und 18 Bombardier-Regionalflugzeuge umfassen.

Deal mit TuiFly?
Offen blieb, was genau mit den Touristikflügen geschehen soll, mit denen Air Berlin bisher vor allem Kunden von Reiseveranstaltern an Badeziele bringt. Pichler sprach davon, dass Geschäft durch die Bündelung in einem separaten Geschäftsbereich gestärkt werde. In der Mitteilung an die Börse schrieb das Unternehmen allerdings von "strategischen Optionen", die geprüft werden sollen.

Dabei geht es Insidern zufolge um ein mögliches Gemeinschaftsunternehmen mit der deutschen Ferienfluglinie Tuifly. Wie die Nachrichtenagentur dpa aus dem Umfeld der Verhandlungen erfuhr, will Air Berlin ihre österreichische Air-Berlin-Tochter Niki in die Gesellschaft einbringen. Hinzu kämen 14 Maschinen der Tuifly samt Personal, die der Reisekonzern seit mehreren Jahren an Air Berlin vermietet hat.

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Finger weg!
DER AKTIONÄR bleibt sowohl für die Aktie der Lufthansa als auch für die „Dauer-Short-Empfehlung“ Air Berlin weiterhin skeptisch gestimmt. Daran ändert auch der gestern beschlossene Deal nichts. Mutige Anleger, die sich in der riskanten Flugbranche positionieren wollen, sollten eher auf Ryanair und Easyjet setzen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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