Die Lufthansa-Aktie gehört zum Wochenausklang zu den Top-Verlierern im MDAX und entfernt sich damit zunehmend von der psychologisch wichtigen 10-Euro-Marke. Für die schwache Tages-Performance ist neben dem schwachen Gesamtmarkt der von Verdi für Montag angekündigte bundesweite Streik verantwortlich.
Konkret: Lufthansa-Passagiere müssen sich wegen Warnstreiks bereits am Sonntag auf erhebliche Ausfälle einstellen. Am Flughafen München finden wegen der Ausstände schon an dem Tag - abgesehen von humanitären Flügen - keine Lufthansa-Flüge statt, wie die Airline am Freitag mitteilte. Hinzu kommt am Montag Deutschlands größter Flughafen Frankfurt. "Lufthansa geht davon aus, dass der Flugbetrieb bereits am Dienstag wieder weitestgehend normal durchgeführt werden kann."
Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wollen mit einem großangelegten bundesweiten Warnstreik Montag große Teile des öffentlichen Verkehrs lahmlegen. Der Frankfurter Flughafen hatte Passagiere bereits gebeten, am Montag nicht zum Airport zu kommen. "Alle Aufgaben, die einen vollumfänglichen Flugbetrieb ermöglichen", seien aufgrund des Warnstreiks ausgesetzt, teilte die Betreibergesellschaft Fraport am Donnerstag mit. Am Flughafen München ist sowohl am Sonntag als auch am Montag aufgrund des Arbeitskampfs kein regulärer Flugbetrieb möglich, wie die Betreiber mitteilten.
Die Lufthansa-Aktie geht am Freitag mit rund fünf Prozent Minus aus dem Handel (Xetra). Damit wurde der GD50 (9,77 Euro) und auch die Support-Zone zwischen 9,70 und 9,60 Euro gerissen. Das nächste Auffangnetz wäre nun im Bereich der 2020/21er-Zwischenhochs um 9,20 Euro auszumachen.
Die Lufthansa-Aktie, die in den vergangenen Monaten top gelaufen ist, ist nun auch charttechnisch angeschlagen. Trotz der übergeordnet guten Aussichten könnte das Papier weiter korrigieren, zumal die Märkte derzeit angeschlagen sind. Wer die Aktie bereits seit Beginn der Rally (Ende September) hält, sollte - wie bereits des Öfteren an dieser geschrieben – Teil der ausgelaufenen Gewinne mitnehmen.
(Mit Material von dpa-AFX)
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