Die Lufthansa hat gestern ihre Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Mittlerweile haben sich mehrere Analysten zum MDAX-Titel geäußert. So hat etwa die DZ Bank die Aktie von "Verkaufen" auf "Halten" hochgestuft und den fairen Wert von 10,00 auf 10,50 Euro angehoben.
Die Pandemie habe auch das erste Quartal belastet und so sei die Lage der Fluggesellschaft weiterhin nicht einfach, schrieb Analyst Dirk Schlamp. Einerseits laufe die Erholung schleppender als ursprünglich erwartet. Andererseits stecke der Konzern immer noch in der Neuausrichtung. Zudem sei eine umfangreiche Kapitalerhöhung zu erwarten. Schlamp geht jedoch davon aus, dass sich das Umfeld in den kommenden Monaten aufgrund der Impffortschritte und der sukzessiven Aufhebung der Reisebeschränkungen spürbar beleben wird und sich dadurch die Nachrichtenlage bessern sollte.
Drei Verkaufsempfehlungen
Indes hat die Deutsche Bank das Kursziel von 7,20 auf 8,50 Euro angehoben, die Einstufung aber auf "Sell" belassen. Nach diesen rechnet Analyst Jaime Rowbotham für das laufende Jahr mit einem geringeren Verlust der Fluggesellschaft. An seiner Skepsis mit Blick auf die beiden kommenden Jahre ändere das aber nichts.
Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für die Lufthansa-Aktie auf "Sell" mit einem Kursziel von 7,00 Euro belassen. Der schwelende Verbrauch von Barmitteln dürfte die Fluggesellschaft zu einer weiteren Kapitalmaßnahme zwingen, so Analyst Adrian Yanoshik Das Management sei trotz des zunehmenden Drucks nicht gerade in Eile, die Baustellen Verkäufe, Finanzierung und Abkommen mit Beschäftigten zu beheben.
Die britische Großbank Barclays hat die Einstufung für Lufthansa nach Zahlen zum ersten Quartal auf "Underweight" mit einem Kursziel von 7 Euro belassen. Das starke Frachtgeschäft sowie Instandhaltungsaktivitäten hätten das Zahlenwerk gestützt, während weiter auf eine Erholung des Passagiergeschäfts gewartet werde, schrieb Analystin Rishika Savjani in einer am Freitag vorliegenden Studie. Die Rekapitalisierung bleibe ein Belastungsfaktor.
Die Mehrheit der Analysten bleibt für die Lufthansa-Aktie aktuell noch skeptisch. Angesichts der aktuell extrem schwierigen Marktbedingungen und der unsicheren Aussichten drängt sich ein Kauf der MDAX-Titel vorerst nicht auf.
Hinweis: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Lufthansa.
Mit Material von dpa-AFX