Corona hat die europäische Luftfahrtbranche weiterhin im Würgegriff. Nachdem die Airlines vor wenigen Monaten noch Hoffnung hatten, ihr Kerngeschäft ab dem Frühjahr Stück für Stück wieder hochfahren zu können, ist nun wieder Ernüchterung eingekehrt. Hohe Infektionszahlen in verschiedenen Regionen und neue Reisewarnungen erschweren dieses Unterfangen massiv – und die Zahlen sind erschreckend.
So berichtet das Handelsblatt, dass die Lufthansa aufgrund der immer noch größtenteils am Boden liegenden Flotte (bis zum Jahresende sollten ursprünglich 60 Prozent der „Vor-Corona-Kapazität“ wieder angeboten werden, nun dürften es eher nur 40 Prozent sein) und zum Teil niedriger Auslastung jeden Monat einen Verlust von 500 Millionen Euro verbucht.
Daher muss der MDAX-Konzern wohl noch stärker Kosten einsparen als bisher geplant – dabei stocken schon jetzt die Verhandlungen mit der Pilotenvereinigung Cockpit oder Verdi, die das Bodenpersonal vertritt. Dem Bericht zufolge könnte die Zahl der Arbeitsplätze bei der Airline um 30 Prozent reduziert werden – dies würde bei aktuell noch 138.000 Angestellten knapp 40.000 Stellen bedeuten. Bisher war „nur“ vom Abbau von 22.000 Arbeitsplätzen die Rede. Mehr dazu lesen Sie hier.
Es ist und bleibt eine sehr schwere Zeit für die Lufthansa. Niemand kann genau sagen, wann der Konzern zumindest auf operativer Basis wieder Gewinne erzielen kann. Aufgrund dieser schlechten Aussichten und der hohen Unsicherheit, sollten Anleger derzeit nicht beim MDAX-Titel zugreifen. Zumal es zahlreiche attraktive Alternativen gibt.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.