Lufthansa-Chef erwartet steigende Ticketpreise – was macht die Aktie?

Lufthansa-Chef erwartet steigende Ticketpreise – was macht die Aktie?
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Martin Mrowka 05.02.2025 Martin Mrowka

Nach dem Einstieg der Deutschen Lufthansa bei der italienischen Fluglinie ITA erwartet Lufthansa-Chef Carsten Spohr bereits im ersten Jahr schwarze Zahlen. Auf günstigere Flugtickets infolge der Übernahme sollten Kunden aber nicht hoffen. Die Ticketpreise dürften in Europa wegen steigender Kosten eher weiter in die Höhe klettern. Die Lufthansa-Aktie gewinnt indes nicht an Höhe.

Fluggäste der italienischen ITA Airways können laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr nach der Übernahme nicht auf günstigere Preise hoffen. Die Ticketpreise dürften in Europa wegen steigender Kosten eher weiter in die Höhe klettern, sagte Spohr in Rom. 

Zudem erwarte die Lufthansa eine angemessene Rendite. So peilt die Lufthansa für ihre Konzern-Airlines mittelfristig eine operative Marge von acht Prozent an. "Das gilt auch für ITA", sagte Spohr. Im ersten Jahr werde diese aber noch nicht zu erzielen sein. Die vollen Synergien aus der Integration dürften erst nach etwa 18 Monaten erreicht sein – und erst im Jahr 2027 ganzjährig wirken.

Mit niedrigeren Ticketpreisen ist Spohr zufolge dann trotzdem nicht zu rechnen. Mit Zusatzkosten wie der Anschaffung des teureren nachhaltigen Flugbenzins (SAF), anderen regulatorischen Ausgaben oder höheren Kosten für die Infrastruktur an Flughäfen gehe der Trend bei den Ticketpreisen eher aufwärts. Zur Nachfrage nach Flügen äußerte sich Spohr jedoch zuversichtlich. "Ich glaube, es wird ein sehr gutes Jahr für die Luftfahrt."

Derweil sieht der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Lufthansa Spielraum für eine weitere Konsolidierung im europäischen Luftfahrtsektor. Bereits vor drei Wochen bei der ersten Pressekonferenz mit ITA-Vertretern sagte Spohr: "Wir haben zu viele Fluggesellschaften in Europa."

Der Lufthansa-Konzern will dabei seine Präsenz in Europa ausbauen und so auch Zugang zu mehr Flugzeugen erhalten, um weiterhin bestehende Lieferengpässe neuer, effizienterer Flugzeuge zu lindern. Gleichzeitig baut der MDAX-Konzern seine Präsenz auf dem südeuropäischen Markt aus. Lufthansa zahlte 325 Millionen Euro für das ITA-Geschäft und stimmte in der vergangenen Woche auch noch dem Kauf eines 10-Prozent-Anteils an der lettischen Fluggesellschaft AirBaltic zu (DER AKTIONÄR berichtete). Die Gruppe prüft auch die Möglichkeit, eine Minderheitsbeteiligung an der spanischen Fluggesellschaft Air Europa zu erwerben.

Die Lufthansa-Aktie bewegt sich unterdessen nur wenig. Bis die Beteiligungen sich positiv sichtbar in der Bilanz zeigen, wird noch Zeit ins Land ziehen. Immerhin konnte sich der Kurs wieder über den 200-Tage-Durchschnitt schwingen, der derzeit bei 6,17 Euro verläuft. Die Lufthansa-Aktie notiert am Mittwoch-Nachmittag mit einem kleinen Tagesplus von 0,3 Prozent bei 6,20 Euro.

Lufthansa-Chart seit Mai 2024 (in Euro, Xetra)
TradingView.com
Lufthansa-Chart seit Mai 2024 (in Euro, Xetra)

 Ein Einstieg in den MDAX-Wert drängt sich weiterhin nicht auf. Charttechnisch müsste die Widerstandszone bei 6,60 bis 6,90 Euro überwunden werden, um ein verbessertes Bild zu generieren.

DER AKTIONÄR hält die günstig bewertete Lufthansa-Aktie jedoch auf einer Watchlist und wird zu gegebener Zeit über eine mögliche Kaufempfehlung berichten. 

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.

Enthält Material von dpa-AFX

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