Bei LPKF Laser & Electronics hat sich zuletzt einiges getan. Neben Eckdaten für das erste Halbjahr hat Großaktionär Bantleon seine Position massiv aufgestockt.
Die letzten Jahre bei LPKF Laser hatten es in sich. „Ein zweites Geschäftsjahr mit Verlusten bietet rückblickend sicherlich keinen Anlass zur Freude“, so Vorstand Dr. Ingo Bretthauer Ende März bei der Vorlage des Geschäftsberichts für 2016. „Dennoch haben wir alles dafür getan, um die Voraussetzungen für neues profitables Wachstum zu schaffen. Das Geschäftsjahr 2017 hat mit einem guten Auftragseingang vielversprechend begonnen und gibt Anlass, wieder optimistisch nach vorn zu blicken“, so der Firmenlenker damals weiter.
Vor wenigen Tagen legte der Vorstand mit vorläufigen Zahlen für das erste Halbjahr nach. Der Umsatz stieg demnach um zwölf Prozent auf 44,6 Millionen Euro. Der Auftragsbestand kletterte um 40 Prozent und erreichte zum 30. Juni 2017 einen Wert von 45,8 Millionen Euro. Auch der Auftragseingang lag nach sechs Monaten mit 62,7 Millionen Euro sechs Prozent über dem Vorjahreswert. Daraus ergibt sich eine book-to-bill ratio von 1,4.
Ergebniszahlen werden zusammen mit dem vollständigen Halbjahresfinanzbericht am 15. August veröffentlicht. An der Prognose hält der Vorstand vorerst weiter fest. Er erwartet bei einer stabilen Entwicklung der Weltkonjunktur einen Umsatz zwischen 92 und 100 Millionen Euro und eine EBIT-Marge zwischen 1,0 und 5,0 Prozent. Mittelfristig strebt LPKF an, bei steigenden Umsätzen wieder EBIT-Margen von mindestens zehn Prozent zu erwirtschaften.
Bei der Umsetzung der Ziele steht der Vorstand unter besonderer Beobachtung. Künftig umfasst der Aufsichtsrat vier statt drei Personen. Neu dabei sind Markus Peters, Finanzvorstand der DMG Mori Ecoline, und First-Sensor-Vorstand Dirk Rothweiler. Zudem wird Großaktionär Jörg Bantleon aktiver. Seine Bank hält mittlerweile mehr als 20 Prozent aller LPKF-Anteile. In Finanzkreisen wird diskutiert, ob es Bantleon vorrangig um die Umsetzung strategischer Ziele geht und ob er auf eigene Rechnung oder ob er im Auftrag agiert.
Der aufwärtstrend ist intakt. Risikobewusste Anleger können auf dem aktuellen Niveau eine erste Position aufbauen und danach die nächsten Stimmrechtsmitteilungen im Auge behalten. Ein Stopp bei 8,75 Euro sichtert die Position eng ab.
Eine charttechnische Einschätzung gibt es hier. Die Sendung wurde bereits am Vortag aufgezeichnet: