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15.07.2014 Michael Schröder

LPKF Laser auf weiteres Wachstum vorbereitet – Kaufchance nach Konsolidierung

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LPKF Laser

Der zunehmende Einsatz von Elektronik ist für viele Branchen und Märkte eine Herausforderung. Die Industrie will Technologien, die Abmessungen und Gewicht von Bauteilen verringern. Gleichzeitig muss die Herstellung von Prototypen vereinfacht und die Zeit bis zur Markteinführung verkürzt werden. Von diesem Trend profitiert die LPKF Laser & Electronics AG.

LPKF Laser entwickelt und produzieret bereits seit 1976 Maschinen zur Materialbearbeitung. In vielen Bereichen der Mikromaterialbearbeitung mit dem Laser gehört die Gesellschaft zur Weltspitze. „Wir haben ein ganzes Portfolio an Anwendungen. Das macht das Geschäft der LPKF auch aus“, so Finanzvorstand Kai Bentz im Gespräch mit dem AKTIONÄR. Die Laseranlagen werden in der Elektronik- und Automobilindustrie, in der Kunststofftechnik und bei der Herstellung von Solarzellen eingesetzt. Die Kunden nutzen die Technologie, um Träger für elektronische Bauteile, sogenannte Leiterplatten, zu entwickeln und zu bearbeiten. Nahezu jedes elektronische Gerät enthält heutzutage eine oder mehrere Leiterplatten.

Besonders gefragt: Die vor zehn Jahren von LPKF entwickelte und patentierte Laser-Direkt-Strukturierung (LDS). Dabei zeichnet ein Laserstrahl Strukturen auf Kunststoffelemente und ermöglicht damit das direkte Aufbringen komplexer Leiterbahnen – ohne Leiterplatte. „Das spart Platz und Gewicht und erlaubt gleichzeitig eine höhere Funktionsdichte“, so Bentz. Das LDS-Verfahren bietet somit eine wirtschaftliche Alternative, die sich mehr und mehr zum Renditebringer entwickelt. Mittlerweile steckt in mehr als der Hälfte aller Smartphones mindestens ein Teil, das mittels LPKF-Technologie hergestellt worden ist.

Wie wichtig das LDS-Geschäft ist, zeigen die Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr. Die erhöhte Nachfrage nach LDS-Systemen war 2013 für die deutliche Umsatzsteigerung (plus 12,7 Prozent) verantwortlich. Das kam am Markt gut an. Die TecDAX-Aktie legte kräftig zu und markierte am 6. Januar ein neues Mehrjahreshoch bei 21,02 Euro. Zum Vergleich: Anfang 2009 wurde die Aktie noch für weniger als einen Euro gehandelt.

Doch mit seiner etwas konservativeren Prognose für das laufende Jahr trat der Vorstand Ende 2013 auf die Euphoriebremse. Demnach sollen die Umsätze 2014 zwischen 132 Millionen und 140 Millionen Euro liegen – also nur rund vier Prozent über dem Vorjahr. Die Aktie ging in den Konsolidierungsmodus über. Die Zahlen zum ersten Quartal rechtfertigten die Zurückhaltung. Innerhalb der ersten drei Monate 2014 gingen die Umsätze um 34,5 Prozent auf 21,6 Millionen Euro zurück. Aber: Die im Vorjahr überdurchschnittlich hohen LDS-Bestellungen sowie das traditionell stärkere zweite Halbjahr relativieren die negative Entwicklung.

Auch das operative Ergebnis war im ersten Quartal deutlich rückläufig. Das EBIT fiel von 6,7 Millionen auf 1,1 Millionen Euro. Die Marge betrug demnach 5,0 Prozent nach 20,3 Prozent im Vorjahreszeitraum. Trotz des Umsatz- und Ergebnisrückgangs bekräftigte der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr. Die Zuversicht zieht der Vorstand vor allem aus dem um 28 Prozent auf über 33 Millionen Euro gestiegenen Auftragsbestand. „Der Auftragseingang hat sich sehr positiv entwickelt, sodass wir bereits im ersten Quartal ein Book-to-Bill-Ratio von 1,7 ausgewiesen haben. Und die ersten Wochen des zweiten Quartals bestätigen diesen Trend“, so der LPKF-Vorstandsvorsitzende Dr. Ingo Bretthauer gegenüber dem AKTIONÄR. Insbesondere chinesische Mobilfunkhersteller steigen auf die platzsparenden Original-LDS-Bauteile um. Kein Wunder: „Die Anzahl der Antennen pro Phone nimmt weiter zu, das lässt sich ohne LDS kaum noch darstellen“, erklärt Bretthauer. Doch bei LPKF setzt man auch auf Anwendungen außerhalb des Smartphones. „Wir sind dabei, die LDS-Technologie auf andere Antennen-Applikationen anzuwenden – wie beispielsweise Tablets oder Laptops“, ergänzt Finanzvorstand Bentz. Doch damit nicht genug: „Wir arbeiten zudem mit Hochdruck daran, die LDS-Anwendungen außerhalb der Antenne zu verbreiten. Wir sehen hier viele interessante Projekte, der Durchbruch in einen weiteren Massenmarkt steht aber noch aus“, so der Finanzvorstand.

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Insgesamt sieht sich der Vorstand auf Kurs – und hat daher auch LPKF-Aktien gekauft. „Wir sehen, dass der Laser als Präzisionswerkzeug im Zuge der Miniaturisierung von elektronischen Geräten insgesamt noch sehr viel Verdrängungs- und Wachstumspotenzial hat. Für 2014 erwarten wir Wachstumsimpulse aus den Bereichen Kunststoffschweißen, LDS und Rapid Prototyping. Und auch der Bereich Solar entwickelt sich bei uns sehr gut“, so Bretthauer.

Das Management hat den Konzern organisatorisch auf weiteres Wachstum vorbereitet und will den Umsatz mittelfristig um durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr steigern und dabei die EBIT-Marge auf dem Niveau von 15 bis 17 Prozent halten. Neben Skaleneffekten setzt der Finanzvorstand dabei auf den richtigen Produktmix. „Je mehr LDS-Geschäft, desto höher die Marge“, lautet hier die einfache Formel. Analysten schätzen die EBIT-Marge im LDS-Bereich auf 30 Prozent. Die Kontinuität und Breite des Geschäfts hat dabei aber Vorrang vor einer kurzfristig hochgepushten Gewinnentwicklung.

Die zunehmende Miniaturisierung und immer kürzere Produktzyklen spielen LPKF in die Karten. Der Konzern sollte das Wachstum fortsetzen und die gesteckten Ziele erreichen. Durch die Korrektur ist die Aktie nicht mehr so ambitioniert bewertet wie zu Hochzeiten. Das 2015er-KGV liegt nun bei 16, was angesichts der Wachstumsaussichten Luft nach oben lässt. Die Aktie ist dabei, im Bereich um 14,25 Euro einen Boden auszubilden. Allein das Wiedererreichen des Jahreshochs bietet ein Potenzial von 45 Prozent. Risikobewusste Anleger nutzen das aktuelle Niveau, für den Aufbau einer ersten Position.

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