Im schwachen Marktumfeld hat sich Linde zuletzt sehr stabil gezeigt. Die Umtauschaktie des Gaseherstellers verteidigt das Niveau über 200 Euro und notiert damit nur knapp unterhalb des Rekordhochs bei 217,90 Euro. Da die Fusion mit Praxair weiter gut vorankommt, dürfte der Ausbruch eine Frage der Zeit sein.
Praxair hat inzwischen einen Käufer für einen Großteil des europäischen Geschäfts gefunden. Die japanische Taiyo Nippon Sanso greift für fünf Milliarden Euro zu. Praxair will damit die Zustimmung der europäischen Kartellbehörden zur Fusion erlangen. Bisher stand Brüssel dem Deal noch skeptisch gegenüber. Der Schachzug könnte aufgehen: Die Marktmacht der neuen Linde sinkt, für die Japaner wäre es dagegen der Markteintritt in Europa.
Bis spätestens zum Jahresende wollen Linde und Praxair den Deal abgeschlossen haben. Alle Genehmigungen sollen bis zur selbst gesteckten Frist am 24. Oktober vorliegen. Die größte Hürde ist dabei die Entscheidung der EU-Wettbewerbshüter im August. Gelingt die Fusion, entsteht der größte Industriegasekonzern der Welt.
Starke Aktie
Die Praxair-Fusion dürfte erhebliche Synergien bringen und den Aktienkurs weiter antreiben. Linde steht inzwischen sogar vor der Aufnahme in den Euro Stoxx 50. Durch das deutliche Kursplus am Donnerstag nimmt das Papier Kurs auf das Rekordhoch. Langfristig ist die Story ohnehin intakt. Anleger geben kein Stück aus der Hand.