Befürchtungen gab es schon länger, nun ist es Gewissheit: Der Flugtaxi-Entwickler Lilium wir nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen Insolvenz anmelden. Das Unternehmen könne den laufenden Betrieb nicht mehr finanzieren, damit drohe die Zahlungsunfähigkeit. Die ohnehin schon tief gefallene Aktie bricht daraufhin um mehr als 50 Prozent ein.
Das Münchner Unternehmen, dessen Aktien an der US-Technologiebörse Nasdaq gelistet sind, informierte die dortigen Börsenaufsicht am Donnerstag, dass die beiden Hauptgeschäftsbereiche Lilium GmbH und Lilium eAircraft GmbH überschuldet seien und den laufenden Betrieb innerhalb der kommenden Tage nicht mehr finanzieren könnten. Man werde daher in den nächsten Tagen in Deutschland Insolvenz anmelden und Selbstverwaltung beantragen.
Ein Unternehmenssprecher bestätigte gegenüber der BILD-Zeitung, dass der Insolvenzantrag in den kommenden Tagen beim Amtsgericht Weilheim gestellt werde.
Völlig überraschend kommt die Nachricht allerdings nicht, denn in der Vorwoche hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags eine Bürgschaft für einen 50 Millionen Euro schweren Kredit der staatlichen Förderbank KfW abgelehnt (DER AKTIONÄR berichtete). Daraufhin sind auch weitere Finanzierungshilfen wie eine Bürgschaft der Bayerischen Staatsregierung für einen weiteren 50-Millionen-Kredit weggebrochen.
Auch mit privatwirtschaftlichen Investoren konnte sich Lilium offenkundig nicht einigen, sodass die Insolvenz nun unausweichlich scheint. Der ohnehin schon tief gefallenen Aktie gibt diese Nachricht am Donnerstag den Rest. Zeitweise ist der Kurs um rund 60 Prozent auf weniger als 20 Cent eingebrochen.
Den Investoren von Lilium droht damit der Totalverlust. DER AKTIONÄR hatte angesichts der hohen Risiken und der sich abzeichnenden Finanzklemme von der Aktie abgeraten.