Die freundliche Stimmung an der Börse hat in den vergangenen Tagen auch den Aktien von Lanxess etwas nach oben verholfen. Geht es nach den Experten des Analysehauses Warburg Research, so haben die MDAX-Titel sogar noch weitaus mehr Potenzial. Daher hat deren Analyst Oliver Schwarz die Aktie erneut mit „Buy“ eingestuft.
Darüber hinaus wurde das Kursziel für die Spezialchemie-Papiere anlässlich der jüngst veröffentlichten Quartalszahlen von 36,50 auf 32,80 Euro gesenkt. Dies liegt 27 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs. Laut Schwarz hätten die jüngsten Zahlen eindeutig einen Tiefpunkt in der Entwicklung des Spezialchemiekonzerns markiert und so den Schlusspunkt hinter das schlechteste Geschäftsjahr aller Zeiten gesetzt. Seine gesenkten Umsatz- und Gewinnschätzungen (Ebitda) bis 2025 spiegelten einen ausgeprägteren Lagerabbau im Agrarsektor sowie ein ungünstigeres makroökonomisches Umfeld wider als ursprünglich angenommen. Nun werde auf eine Wiederbelebung der Geschäfte gewartet.
Indes hat das Analysehaus Jefferies das Kursziel für Lanxess von 26 auf 24 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Hold" belassen. Analyst Chris Counihan reduzierte seine Schätzungen für das operative Ergebnis (Ebitda) des Chemiekonzerns bis 2025 um durchschnittlich 15 Prozent. Lanxess könne von einer Verbesserung der Nachfrage und niedrigeren Gaspreisen besonders deutlich profitieren, betonte Counihan. Der hohe Fremdkapitalanteil im Verhältnis zum Eigenkapital lege aber nahe, dass der Anlagehintergrund mit zu vielen finanziellen Risiken behaftet sei.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die Lanxess-Aktie bleibt ein heißes Eisen und letztlich auch eine Art Wette darauf, dass sich die Weltkonjunktur wieder zeitnah erholen wird. Mutige können beim Spezialchemie-Titel auf eine Erholung spekulieren. Der Stoppkurs sollte bei 19,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX