Der Chemiekonzern Lanxess engt nach weiteren Belastungen durch die Corona-Pandemie seine Jahresgewinnprognose ein. Konzernchef Matthias Zachert rechnet nun mit einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereinflüssen zwischen 820 und 880 Millionen Euro, nach bislang angepeilten 800 bis 900 Millionen Euro. Im dritten Quartal hinterließen eine noch verhaltene Nachfrage der Autoindustrie, aber auch der Luftfahrt- sowie der Ölindustrie Spuren bei den Geschäften mit Spezialkunststoffen und mit Zusätzen etwa für Schmierstoffe.
Hinzu kam ein geplanter Wartungsstillstand in einem belgischen Werk, wie Lanxess am Donnerstag in Köln mitteilte. Für einen gewissen Ausgleich sorgten weiterhin gut laufende Geschäfte mit Desinfektionsmitteln – nicht nur wegen Corona, sondern auch wegen der sich ausbreitenden Schweinepest.
Der Umsatz fiel im dritten Quartal im Jahresvergleich um 14,3 Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sondereffekten blieben mit 193 Millionen Euro 28,3 Prozent weniger hängen. Während der Umsatz etwas hinter den durchschnittlichen Analystenschätzungen zurückblieb, lag das operative Ergebnis knapp auf deren Niveau. Der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss sank um rund 62 Prozent auf 26 Millionen Euro.
Die Aktie von Lanxess ist zuletzt erneut deutlich unter Druck gekommen. Mehr als zehn Euro verlor das Papier zeitweise seit Anfang Oktober. Dabei rutschte Lanxess auch unter die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie. Zuletzt konnte sich die Aktie etwas stabilisieren und sich der 200-Tage-Linie wieder annäheren. Erst ein nachhaltiger Sprung darüber würde das angeschlagene Chartbild wieder aufhellen. Weiterhin positiver bleibt DER AKTIONÄR beim Rivalen BASF gestimmt. Hier bleiben Anleger mit einem Stopp bei 44 Euro weiter an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)