Der Chemiekonzern Lanxess betont in seinem Jahresausblick für 2022 die großen Unsicherheiten durch den Krieg in der Ukraine. Grundsätzlich werde deutliches Wachstum erwartet, allerdings seien die Auswirkungen des Krieges dabei noch nicht berücksichtigt, teilte der MDAX-Konzern am Freitag bei der Veröffentlichung seiner Geschäftszahlen für 2021 mit.
Der Konzernumsatz lag 2021 mit 7,557 Milliarden Euro um 23,8 Prozent über dem Vorjahreswert von 6,104 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um 17,2 Prozent auf 1,010 Milliarden Euro nach 862 Millionen Euro im Vorjahr. Damit liegt das Ergebnis innerhalb der prognostizierten Bandbreite von einer Milliarde bis 1,05 Milliarden Euro.
Vor allem die starke Nachfrage aus Kundenbranchen wie etwa der Automobil-, Bau-, Transport- und der verarbeitenden Industrie hat zu den guten Ergebnissen über alle Segmente des Konzerns hinweg beigetragen. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug nach 14,1 Prozent im Vorjahr unter dem Einfluss von stark gestiegenen Kosten und Einmaleffekten nun 13,4 Prozent.
„Wir haben für 2021 ein Jahr des Wachstums angekündigt – und das haben wir allen Widrigkeiten zum Trotz abgeliefert. Die extremen Steigerungen auf der Kostenseite konnten wir weitgehend in den Markt weitergeben. Darüber hinaus haben wir inmitten der Pandemie vier Akquisitionen gestemmt und damit unser Segment Consumer Protection massiv ausgebaut. All das zeigt die Stärke und die Stabilität, die Lanxess inzwischen hat“, so Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender von Lanxess.
Die Dividende soll für das Jahr 2021 erneut steigen. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung, die am 25. Mai 2022 virtuell stattfindet, eine Dividende von 1,05 Euro je Aktie vorschlagen – das sind fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von insgesamt rund 91 Millionen Euro.
Kriegsfolgen ausgeklammert, rechnet der Konzern trotz weiter steigender Preise für Energie und Rohstoffe sowie weltweit fragiler Lieferketten mit einem deutlichen Ergebniszuwachs. Für das erste Quartal avisiert das Unternehmen einen Anstieg des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebitda) auf 280 bis 320 Millionen Euro, nach 242 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Aktie von Lanxess reagiert am frühen Morgen leicht positiv auf die Zahlen. Das Papier gewinnt bei Lang & Schwarz 0,4 Prozent. Die Aktie hat sich nach der deutlichen Korrektur zuletzt stabilisiert. Ein positives Signal würde aber erst die Rückeroberung der 50-Euro-Marke bringen.