Die Aktie des Spezialchemiekonzerns Lanxess gibt im vorbörslichen Handel kräftig nach und rangiert mit einem Minus von knapp fünf Prozent an der Spitze der Verliererliste im MDAX. Der Grund hierfür ist eine negative Studie aus dem Analysehaus Jefferies. Denn deren Analyst Chris Counihan ist für die Lanxess-Anteile nun deutlich skeptischer gestimmt.
So hat er sein Anlagevotum von "Hold" auf "Underperform" abgestuft. Darüber hinaus wurde das Kursziel von 24 auf 22 Euro gesenkt. Zwar gebe es erste Anzeichen einer Nachfrageerholung, was kurzfristig positiv für den Chemiekonzern sei, schrieb Counihan in einer heute veröffentlichten Studie. Doch die Verschuldung sei zu hoch und beinhalte Risiken. Der Experte senkte seine Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda). Für 2024 liegt er nun nach eigener Aussage unter dem unteren Ende der Zielspanne des Unternehmens und für 2025 deutlich unter der Konsensschätzung. Auch die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat Lanxess von "Neutral" auf "Underperform" abgestuft und das Kursziel von 22,50 auf 22,00 Euro leicht gesenkt.
Allerdings ist die Mehrheit der Experten für die Lanxess-Papiere zuversichtlicher gestimmt. Do hatte in dieser Woche etwa die DZ Bank die MDAX-Titel von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft und den fairen Wert der Aktien von 28 auf 31 Euro angehoben. Nach einem moderaten ersten Quartal des Chemiekonzerns sollte sich die Mengennachfrage im weiteren Jahresverlauf deutlich erhöhen, so Analyst Peter Spengler in seiner jüngsten Studie. Zudem sollten weitere Einsparungen einen positiven Einfluss haben. Die Kaufempfehlung begründet Spengler mit einer Anhebung des Werts der einzelnen Unternehmensteile (SOTP).
Die Abstufung durch Jefferies ist natürlich ärgerlich, aber kein Grund zu erhöhter Sorge. Durch den heutigen Kursrutsch könnte sich das zuvor relativ bullishe Chartbild wieder etwas eintrüben. Doch die Aussichten für den Spezialchemiekonzern hellen sich weiter auf. Mutige können daher weiter auf eine Fortsetzung der Erholung setzen. Der Stopp kann bei 19,50 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX