Den letzten Handelstag der laufenden Börsenwoche beginnen die Anteilscheine von Lanxess mit einem deutlichen Minus. Der Grund hierfür kommt aus den USA. Diesmal sorgt aber ausnahmsweise nicht US-Präsident Donald Trump mit seiner erratischen Zollpolitik, die eine Gefahr für die gesamte Weltwirtschaft ist, für schlechte Stimmung, sondern Goldman Sachs.
Die US-Investmentbank hat den fairen Wert für die Papiere des Spezialchemieproduzenten von 31,00 auf 19,50 Euro kräftig gesenkt. Darüber hinaus wurde die bisher bestehende Kaufempfehlung gestrichen. Stattdessen rät Analystin Georgina Fraser nun direkt zum Verkauf. Denn sie passte im Rahmen ihrer jüngsten Branchenstudie die Gewinnprognosen für den europäischen Chemiesektor an die nun deutlich schlechtere Wirtschaftslage an.
Die beiden Konzerne Lanxess und Croda befinden sich ihrer Meinung nach mittlerweile sogar in einer "prekären Situation". Denn die Firmen haben eine relativ hohe Abhängigkeit von der US-Wirtschaft. Darüber hinaus verbuchen diese beiden Unternehmen relativ hohe Umsätze mit zyklischen Produkten und verfügen zudem über eine eher schwache Preissetzungsmacht. Zudem verweist Fraser auf die relativ schwache Bilanz des Kölner MDAX-Konzerns Lanxess. So liegt im Zuge ihrer verringerten Gewinnschätzungen das Verhältnis von Nettoschulden und den zu erwarteten Gewinnen nun bei recht hohen 4,3.
Die Lanxess-Papiere verlieren direkt zum Handelsauftakt drei Prozent an Wert. Bereits zu Wochenbeginn waren die MDAX-Titel unter den Stoppkurs bei 21,50 Euro gefallen. Angesichts der aktuell schwierigen Gemengelage sollten Anleger trotz der im historischen Vergleich relativ günstigen Bewertung die Füße stillhalten. Hier sollte man zunächst von der Seitenlinie aus betrachten, ob eine charttechnische Bodenbildung gelingt oder nicht.