Die Experten des Analysehauses Warburg Research haben die Aktie des Spezialchemieproduzenten Lanxess wieder einmal genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der Studie dürfte den Anteilseignern des Unternehmens durchaus gefallen, denn Analyst Oliver Schwarz sieht für die Aktie noch reichlich Luft nach oben.
So hat die Einstufung für Lanxess nach Wertberichtigungen auf "Buy" belassen. Das Kursziel beziffert er unverändert auf 36,50 Euro, woraus sich sattes Aufwärtspotenzial von 57 Prozent ergibt. Diese spiegelten eine schwächere Entwicklung der betroffenen Segmente als ursprünglich angenommen ab 2024 wider, so Schwarz in seiner jüngsten Studie. Das dürfte aber teilweise in den Konsensschätzungen für den Chemiekonzern bereits enthalten sein.
Noch im gestrigen Handel hatten die Lanxess-Papiere kräftig nachgegeben. Denn am Dienstagabend hatte der MDAX-Konzern bekannt gegeben, dass Abschreibungen von mehr als einer halben Milliarde Euro deutliche Spuren in der Bilanz zum Jahresende hinterlassen haben. So nimmt der MDAX-Konzern in zwei Geschäftsfeldern und auf die Minderheitsbeteiligung am Gemeinschaftsunternehmen Envalior Wertberichtigungen vor. Lanxess rechnet auch in diesem Jahr mit einer schwächeren als ursprünglich erwarteten Nachfrage in den Segmenten Flavors & Fragrances und Polymer Additives.
Langfristig betrachtet sieht auch DER AKTIONÄR für die Lanxess-Papiere angesichts der günstigen Bewertung (das zuletzt ausgewiesene Eigenkapital lag bei 2,7 Milliarden Euro, der Börsenwert des profitablen Unternehmens nur bei 2,1 Milliarden Euro) Luft nach oben. Doch aufgrund der lahmenden Weltkonjunktur bleibt das Marktumfeld für Lanxess eben einfach sehr rau. Dementsprechend schwach entwickelte sich zuletzt der Chart, weshalb sich weiterhin kein Kauf aufdrängt. Wert die MDAX-Titel bereits im Depot hat, belässt den Stopp bei 19,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX