Die deutschen Chemieproduzenten Lanxess, BASF und Evonik leiden unter der anhaltenden Schwäche der Weltwirtschaft. Auch in den USA nimmt die Konjunktur kaum richtig Fahrt auf. Ein Beleg dafür waren nun die Ergebnisse des stark auf den Heimatmarkt fokussierten US-Chemiekonzerns Dow für das vierte Quartal.
Denn bei diesem liefen die Geschäfte im Zuge der Wirtschaftsflaute deutlich schleppender. Unter dem Strich stand zudem ein Fehlbetrag von 105 Millionen US-Dollar nach 613 Millionen Dollar Gewinn ein Jahr zuvor.
Der Verlust lag vor allem an einer Sonderbelastung von 642 Millionen Dollar, durch die das Unternehmen Risiken im Zusammenhang mit Pensionsverpflichtungen senken will. In allen Sparten setzte es beim Umsatz Rückgänge aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage, der Gesamterlös fiel um zehn Prozent auf 10,6 Milliarden Dollar. Vorstandschef Jim Fitterling rechnet auch im ersten Quartal mit einer schwachen Nachfrage in bestimmten Bereichen. Dow machte im Tagesgeschäft vor Sonderposten 0,43 Dollar Gewinn je Aktie. Mit dem Rückgang um nur drei Cent schnitt der Konzern besser ab, als Analysten zuvor befürchtet hatten. Fitterling sprach von wechselhaften Bedingungen und geht in den Märkten für Industrie- und langlebige Güter auch in den ersten drei Monaten von einer Schwäche aus. Allerdings ermutigten frühe positive Zeichen aus der Bauwirtschaft, dem Autobau und der Verbraucherelektronik.
Für das Gesamtjahr 2023 ergab sich bei Dow damit ein Erlösrückgang um mehr als ein Fünftel auf 44,6 Milliarden Dollar. Darüber hinaus brach der Nettogewinn um 87 Prozent auf 589 Millionen Dollar ein.
Es bleibt aktuell schwierig für die BASF, Evonik und Lanxess. Dennoch können sich langfristig orientierte Anleger bei den sehr günstig bewerteten Chemiekonzernen positionieren – so wie nun etwa BASF-Vorstand Dirk Elvermann, der in dieser Woche für 109.306,50 Euro Aktien des Chemieriesen gekauft hat. Es ist bei BASF bereits der zweite Insiderkauf in kurzer Zeit gewesen. Bei Evonik und Lanxess gab es im vergangenen Jahr auch wiederholt Käufe von Vorstandsmitgliedern. Mutige können bei den drei Chemietiteln dabeibleiben. Die Stoppkurse sollten bei 36,00 Euro (BASF), 19,50 Euro (Lanxess) beziehungsweise 15,00 Euro (Evonik) belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX