Entgegen der Hoffnung der Chemiekonzerne BASF, Evonik oder Lanxess nimmt die Konjunktur in vielen wichtigen Zielmärkten auch im Jahre 2024 nicht wirklich Fahrt auf. So dürfte sich die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung der Bundesbank auch in den kommenden Monaten vergleichsweise schwach entwickeln.
Die erwartete, langsame Belebung der Konjunktur werde sich weiter hinauszögern, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank. Unter anderem wegen enttäuschender Exporte gehen die Experten der Notenbank davon aus, dass die Wirtschaftsleistung nur leicht steigen wird.
Die Bundesbank rechnet damit weiter mit einer Konjunkturflaute, erwartet aber keinen breit angelegten und länger anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung. Allerdings gelte diese Prognose nur, "solange keine neuen negativen Schocks auftreten", heißt es im Monatsbericht. Als Stütze für die Konjunktur dürften sich die privaten Konsumausgaben und der Bereich Dienstleistungen erweisen.
Die Bundesbank-Experten machten aber auch deutlich, dass sich die Konsumenten "nach wie vor verunsichert" zeigen. Dies habe zur Folge, dass die kräftigen Lohnsteigerungen weiterhin nicht für eine schwungvolle Belebung der Konsumausgaben sorgen.
Auch in den kommenden Monaten werde hingegen die Industrie die allgemeine Wirtschaftsentwicklung belasten. "Insgesamt dürfte die deutsche Industriekonjunktur auch im dritten Quartal schwach bleiben", schreiben die Experten der Bundesbank. Immerhin habe aber der jüngste Anstieg beim Auftragseingang einen "Hoffnungsschimmer" geliefert.
Trotz der vergleichsweise schwachen Konjunktur rechnet die Bundesbank nicht mit einem deutlichen Rückgang der Inflation. Vielmehr komme der Rückgang der Inflationsraten in den Industrieländern weiterhin nur langsam voran. "Eine Rückkehr zu den Preisstabilitätszielen zeichnet sich für die nähere Zukunft noch nicht ab", heißt es. Insbesondere bei arbeitsintensiven Dienstleistungen bleibe der Preisauftrieb, auch wegen des "lebhaften Lohnwachstums, hartnäckig hoch".
Das Marktumfeld dürfte für die Chemiekonzerne vorerst weiterhin schwierig bleiben. Dementsprechend präsentieren sich die Chartbilder der drei Konzerne in wenig bestechender Form. Angesichts der mittel- bis langfristig betrachtet relativ guten Perspektiven sowie der gerade im historischen Vergleich günstigen Bewertungen können Anleger aber an Bord bleiben. Dabei sollten die Stoppkurse bei 19,50 Euro (Lanxess), 16,00 Euro (Evonik) beziehungsweise 39,00 Euro (BASF) beachtet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX