Die Aktie des Spezialchemieproduzenten Lanxess befindet sich weiterhin in einem intakten Abwärtstrend. Zu stark belasten die schwachen Konjunktur-Entwicklungen in Deutschland, in den USA oder in China. Gepaart mit anhaltend hohen Energiekosten ist das fast eine Art perfekter Sturm für den MDAX-Konzern.
Darüber hinaus machen die heutigen Aussagen von Covestro-Vorstandschef Markus Steilemann alles andere als Mut. Denn er geht nicht von einer raschen Aufhellung der aktuell schwierigen Marktbedingungen für Chemieproduzenten aus. So sprach er heute im Rahmen der Vorlage der Quartalszahlen davon, dass er eine nachhaltige Verbesserung der konjunkturellen Rahmenbedingungen wohl eher erst für das zweite Halbjahr des kommenden Jahres erwarte.
Lanxess wird am 8.November die Zahlen für das abgelaufene Quartal veröffentlichen. Gut möglich, dass die Kölner dann auch ihre Gesamtjahresprognose etwas herunterschrauben. Auch damit stünde das Unternehmen nicht alleine, zahlreiche Chemieproduzenten sahen sich bereits zu einem derartigen Schritt gezwungen. Und vermutlich werden noch einige in den kommenden Monaten folgen.
CEO Matthias Zachert gab sich im Juli aber noch kämpferisch: „Die Chemie und auch Lanxess sind derzeit in schwerem Fahrwasser. Die erhoffte Nachfragebelebung für das zweite Halbjahr ist derzeit nicht absehbar. Daher steuern wir gegen: Mit unserem Aktionsplan ,Forward’ stabilisieren wir kurzfristig unsere Ergebnisse, senken unsere Kosten nachhaltig und schärfen Strukturen und Prozesse. Wenn die Konjunktur wieder anzieht, wollen wir schnell wieder durchstarten.“
Es bleibt dabei: Lanxess verfügt zwar über mittel- bis langfristig durchaus gute Perspektiven und ist derzeit wirklich sehr günstig bewertet. Doch aktuell ist das Sentiment für konjunkturabhängige Unternehmen einfach schlecht. Die Aktie befindet sich weiterhin in einem stabilen Abwärtstrend. Daher sollte man nun nicht ins fallende Messer greifen. Vor einem möglichen Einstieg sollte unbedingt eine Gegenbewegung oder zumindest eine klare Bodenbildung abgewartet werden. Beides zeichnet sich derzeit aber noch nicht ab.