Die Aktie von Lanxess befindet sich nach wie vor in einer sehr schwachen Verfassung. Für die Experten der Baader Bank bleiben die MDAX-Titel aber attraktiv. So hat deren Analyst Konstantin Wiechert das Kursziel zwar leicht von 42 auf 40 Euro gesenkt, liegt damit aber immer noch satte 66 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.
Die Einstufung wurde auf "Buy" belassen. Wiechert glaubt, dass der Spezialchemiekonzern seine für 2023 bereits reduzierte Prognose noch verfehlen wird. Mittelfristig sieht er für die Aktie aber erhebliches Aufwärtspotenzial. Erholen dürfte sie sich jedoch erst dann, wenn es verlässliche Hinweise einer spürbaren Erholung der Nachfrage gebe.
Das Analysehaus Warburg Research hat indes das Kursziel für Lanxess vor Quartalszahlen von 45,00 auf 39,50 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Spezialchemiekonzern dürfte von einer schwächeren Nachfrage, dem Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden sowie höheren Energie- und Personalkosten belastet worden sein, schrieb Analyst Oliver Schwarz in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Damit sei der Ergebnisausblick für das laufende Jahr in Gefahr.
Skeptischer ist die Großbank UBS. Analystin Priyanka Patel hatte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie das Kursziel für Lanxess von 30 auf 25 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen. Die am 8. November anstehenden Quartalszahlen des Chemiekonzerns dürften den anhaltenden Druck auf die Gewinne belegen, eine Senkung des Ausblicks sei möglich. Ihre reduzierte Prognose für das operative Ergebnis (Ebitda) liege nun zehn Prozent unter der Konsensschätzung für das dritte Quartal. Für das laufende Geschäftsjahr sehe sie das Ebitda unter der Unternehmenszielspanne.
Die Lanxess-Aktie ist nach wie vor nur für nervenstarke Anleger geeignet. Aufgrund des stark eingetrübten Charts drängt sich hier derzeit trotz der sehr günstigen Bewertung vorerst kein Kauf auf. Wer die Papiere bereits im Portfolio hat, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 22,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX