Die Aktie des Spezialchemiekonzerns Lanxess konnte in der heute endenden Handelswoche wieder etwas gut machen. Nach Ansicht der Experten der Privatbank Berenberg ist der MDAX-Titel aber immer noch deutlich zu günstig bewertet. So hat deren Analyst Sebastian Bray die Einstufung für Lanxess mit einem Kursziel von 30 Euro auf "Buy" belassen.
Daraus errechnet sich ausgehend vom aktuellen Kursniveau Aufwärtspotenzial von nahezu exakt 20 Prozent. "Einige sind happy und viele hoffnungsvoll", schrieb Bray in seinem am Freitag vorliegenden Kommentar zu einer Chemie-Branchenkonferenz. Covestro habe betont, wie schnell eine Erholung kommen könne, gerade nach einer langen Zeit niedriger Margen. Bray hat nach der Konferenz aber den Eindruck, dass es noch einige Monate dauern wird, bis sich Besserung einstellt. Lanxess sähen die meisten Anleger jedoch schon aus der Talsohle ihres Zyklus hinaus.
Allerdings bleibt das Marktumfeld weiterhin trüb. So sank die Industrieproduktion in der Eurozone auch im Juli. Die Fertigung fiel im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Der Rückgang ist in etwa wie von Analysten erwartet ausgefallen.
Im Juni hatte die Produktion laut revidierten Daten stagniert. Zunächst war ein Rückgang von 0,1 Prozent ermittelt worden. Belastet wurde die Produktion durch einen Rückgang bei den Vorleistungs-, Investitions- und Gebrauchsgütern. Dagegen stieg die Produktion von Verbrauchsgütern und im Industriesektor.
Allerdings wurden die Gesamtzahlen erneut durch Daten aus Irland verzerrt. Hier ist die Produktion überdurchschnittlich stark um 9,2 Prozent gestiegen. In Irland wird die Methode für die Saisonbereinigung derzeit überprüft. In Deutschland ist die Produktion hingegen um 3,0 Prozent gefallen. Im Jahresvergleich sank die Produktion in der Eurozone im Juli um 2,2 Prozent.
Auch DER AKTIONÄR sieht mittel- bis langfristig enormes Potenzial für die günstig bewertete Lanxess-Aktie, deren Chart sich zuletzt wieder deutlich aufgehellt hat. Wer bereits investiert ist, beachtet weiterhin den Stopp bei 19,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX