Auf dem Weg zur Marktzulassung ist der US-Pharmakonzern Eli Lilly mit seinem Alzheimer-Medikament Donanemab einen entscheidenden Schritt weiter. Die US-Medikamentenaufsicht FDA gewährte dem Mittel den Status als "Breakthrough Therapy", womit eine beschleunigte Zulassung möglich ist.
Wie das Unternehmen am Donnerstag in Indianapolis mitteilte, basiert die Entscheidung der Behörde auf einer Studie der mittleren Phase 2. Eli Lilly hatte darin das auf einem Antikörper basierende Mittel auf seine Sicherheit und Wirksamkeit an Patienten getestet, die an einer frühen Form der neurodegenerativen Krankheit leiden und erste Symptome haben.
Der Status der "Breakthrough Therapy" wird in der Regel Medikamenten für schwere oder lebensbedrohliche Erkrankungen erteilt, die im Vergleich zu den verfügbaren Therapien eine wesentliche Verbesserung aufweisen. Erst Anfang Juni hatte die FDA dem US-Konzern Biogen trotz umstrittener Wirksamkeit die Zulassung für dessen neuartiges Alzheimer-Medikament Aducanumab erteilt. Es war die erste Zulassung für einen Alzheimer-Wirkstoff seit 2003.
Biogen-Chef Michel Vounatsos bezeichnete die FDA-Zulassung als einen "historischen Moment", der einen "Katalysator für eine neue Ära der Alzheimer-Forschung" darstellen werde. Der Hersteller bemüht sich auch um eine Zulassung in der EU. Ein entsprechender Antrag wurde im Oktober 2020 bei der europäischen Arzneimittelagentur EMA gestellt.
Die Aktie von Eli Lilly reagiert auf die starke Nachricht vor der US-Markteröffnung mit einem starken Kursplus und einem neuen Allzeithoch. Auf der Handelsplattform Tradegate klettert das Papier 7,9 Prozent auf 196,35 Euro. Sowohl aus charttechnischer als auf fundamentaler Sicht dürfte nun der Knoten geplatzt sein. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen. Nachdem es jahrelang nahezu keine Erfolge zu melden gab, darf man nun hoffen, dass immer wirkungsvollere Medikamente gegen Alzheimer in Zukunft gefunden werden können.
(Mit Material von dpa-AFX)