Am Dienstag ging es mit den Aktien von K+S noch heftig bergab. Um satte sieben Prozent hatten die MDAX-Titel nachgegeben. Heute konnte immerhin ein Teil der Kursverluste wieder aufgeholt werden. Aktuell legt der Aktienkurs um mehr als zwei Prozent zu. Der Kursrutsch war laut einem Experten Folge von Waffenstillstandserwägungen im Krieg Russlands gegen die Ukraine.
Als notwendige Zugeständnisse wurde auch ein US-Einsatz für die Aufhebung von Handelsbeschränkungen für russische Agrar- und Düngerprodukte ins Spiel gebracht. Der Experte hält die Sorgen vor einem damit womöglich aufkommenden Preisdruck bei Kalidünger aber für völlig übertrieben. Der Preisanstieg für Kali in den vergangenen Monaten gehe auf ein im Vergleich zur Nachfrage knapperes Angebot auf dem Weltmarkt zurück. Zudem habe Russland bereits 2024 wieder auf dem Vorkriegsniveau von 2021 produziert. Der Effekt dürfte also letztlich gering bleiben.
K+S war im Rahmen des jüngsten Geschäftsberichts beim Ausblick für 2025 auch auf die Wettbewerbssituation eingegangen. "Nachdem Russland und Belarus im Jahr 2024 ihre Marktposition, insbesondere außerhalb der europäischen und nordamerikanischen Märkte, bei vollständiger Auslastung der weltweiten Kapazitäten wieder vollständig zurück erkämpft haben, rechnen wir für das Jahr 2025 mit einem Anstieg der Weltkalinachfrage", hieß es.
"Dies hat bereits zu Beginn des Jahres zu einer spürbaren Preiserholung im wichtigen Überseemarkt Brasilien geführt. Die weitere Entwicklung hängt von dem Verlauf der Frühjahrssaison ab. In dieser Zeit muss die Nachfrage vieler wichtiger Absatzgebiete gleichzeitig bedient werden.
Trotz der heutigen Gegenbewegung hat sich durch den gestrigen Kursrückgang das Chartbild wieder deutlich eingetrübt. Ein Einstieg drängt sich daher vorerst aktuell nicht auf. Wer bereits bei den günstig bewerteten Anteilscheinen des Düngemittelproduzenten investiert ist, sollte die Ruhe bewahren und den Stoppkurs bei 9,80 Euro belassen.
Enthält Material von dpa-AFX