Für die Aktionäre von K+S kommt es am Mittwoch im nachbörslichen Handel knüppeldick. Der Paukenschlag, dass die Finanzaufsicht Bafin eine Prüfung vergangener Jahres- und Zwischenberichte beauftragt hat, lassen die Aktien aktuell auf der Handelsplattform Tradegate verglichen mit dem Xetra-Schlusskurs um 19 Prozent auf 8,18 Euro absacken.
Das ist bitter: Zuletzt hatte sich das Papier sich dank einer Rally zu Jahresbeginn über die Marke von zehn Euro hochgearbeitet. Mehr als ein Zehntel dieses Kurses brach nun außerbörslich wieder weg. Unter 8,80 Euro standen sie zuletzt Anfang Januar.
Wie am Mittwoch nach Börsenschluss bekannt wurde, zieht die Bafin nach der Kritik wegen der Wirecard -Pleite offenbar die Zügel an. Der Düngerkonzern rückt nun als erstes prominentes Unternehmen ins Blickfeld. Die Bafin habe die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) mit der Prüfung des Konzernabschlusses zum 31.12.2019 sowie des verkürzten Abschlusses zum 30.06.2020 beauftragt, teilte das Unternehmen mit.
Der Vorstand gehe aber davon aus, die Anhaltspunkte der Bafin entkräften zu können. Konkret geht es um den Verdacht, dass K+S einen notwendigen Wertminderungsbedarf falsch und in Teilen zu spät angesetzt hat.
Im deutschen Rechtsstaat gilt im Sinne eines Grundprinzips die Unschuldsvermutung – bis zum Beweis der Schuld. Das gilt auch für den Düngemittel-Konzern. Ob die nachbörsliche Kursreaktion (bei dünnem Handel) überzogen ist, wird der morgige Handelstag zeigen. Dennoch: Anleger beachten unbedingt den Stoppkurs bei 7,50 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)