Lange Zeit hatte das Verfahren den Kurs belastet, nun herrscht endlich Klarheit: K+S kann mit Blick auf die Zweifel der Finanzaufsicht Bafin an der Bilanz für 2019 sowie dem ersten Halbjahr 2020 aufatmen. Die endgültigen Feststellungen der von den Aufsehern beauftragten Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) lösten keine Wertanpassungen aus, teilte das Unternehmen am späten Donnerstagabend mit. Der Aktienkurs von K+S legte auf der Handelsplattform Tradegate in einer ersten Reaktion um knapp zwei Prozent zu.
Hintergrund ist der Verdacht der Bafin, dass eine im Herbst 2020 wegen des Düngerpreisverfalls erfolgte Milliardenabschreibung der Hessen womöglich zu niedrig ausgefallen war. Die Aufseher hatten daher im Februar die DPR beauftragt, die entsprechenden Bilanzen unter die Lupe zu nehmen. Aus den endgültigen Feststellungen folge nach Auffassung von K+S kein Anpassungsbedarf für die Wertansätze der zahlungsmittelgenerierenden Einheit Kali- und Magnesiumprodukte (ZGE Kali), hieß es in der Mitteilung weiter.
"Wir sehen uns darin bestätigt, dass zum 31. Dezember 2019 kein Wertanpassungsbedarf bestand", wird Finanzchef Thorsten Boeckers in der Mitteilung zitiert. Die Feststellungen von DPR würden nun geprüft. Man werde ihr zeitnah mitteilen, ob K+S diesen zustimme, sagte der Manager weiter. "Bei Zustimmung wäre das Verfahren bei der DPR beendet." Mehr dazu lesen Sie hier.
Das Marktumfeld für K+S bleibt angesichts der anhaltend starken Kalipreise nach wie vor gut. Dass nun ein weiterer Belastungsfaktor wegfällt, ist natürlich auch klar positiv zu werten. Die mit einem 2022er-KGV von 6 (auch bedingt durch einen Sonderertrag) und einem KBV von 0,7 sehr günstig bewertete Aktie bleibt attraktiv. Anleger können weiterhin zugreifen (Stopp: 10,90 Euro).
Mit Material von dpa-AFX