Mit einem deutlichen Abschlag trägt die K+S-Aktie am Mittwoch die rote Laterne im DAX. Inzwischen droht dem Titel ein erneuter Test der wichtigen Unterstützung bei rund 22 Euro. Die Ursache für die Verluste: Der Kaliproduzent könnte in naher Zukunft Gefahr laufen, Marktanteile zu verlieren.
Die US-Bank JPMorgan hat zwar die Einstufung für K+S auf „Overweight“ belassen. Dass der belgische Tessenderlo-Konzern wahrscheinlich seine Kaliumsulfat-Produktion im dritten Quartal 2015 erhöhen wird, könnte sich für K+S allerdings als negativ erweisen, so Analyst Ben Scarlett. Die Preise könnten sinken und Marktanteile seien womöglich in Gefahr.
Agrarpreise vs. Euroschwäche
Ein weiteres Problem bei K+S ist die Entwicklung der Agrarpreise. Diese beeinflusst die Düngemittelnachfrage von Landwirten maßgeblich und fällt bei wichtigen Erzeugnissen wie Mais oder Weizen seit Monaten nach unten. Die gute Erntesaison dürfte den Preisverfall sogar noch einmal beschleunigen.
Positiv wirken sich derweil die Währungseffekte aus. Der schwache Euro stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns. Dadurch werden die Kaliimporte nach Europa teurer und der über 30-prozentige Umsatzanteil von K+S in Nordamerika dürfte weitere Währungsgewinne bringen.
Erwartungen erhöhen
Im Vergleich zum Katastrophenjahr 2013 hat sich die Lage auf den Kalimärkten beruhigt. Noch fehlt allerdings das Vertrauen der Anleger und der Analysten. Diese dürften mit ihren Prognosen inzwischen zu niedrig liegen. In einem „normalen“ Winter mit höherem Salzbedarf als im Vorjahr dürfte auch K+S wieder deutlich bessere Zahlen vorlegen. Das Papier ist dann zu günstig bewertet. Das Kursziel lautet 32 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)