Die Kalipreise steigen. Und mit ihnen auch die Gewinne bei K+S. Noch trauen Anleger dem Braten nicht – zu Unrecht. Zumal der DAX-Konzern auch von der derzeitigen Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar profitieren wird.
Es hat lange gedauert, über ein Jahr. Doch mittlerweile scheint der Kali- und Salzproduzent K+S den Preisrutsch auf dem Kalimarkt vom vergangenen Sommer verdaut zu haben. Nachdem das Bündnis zwischen Uralkali und Belaruskali aufgekündigt wurde, geriet der Kalipreis ins Rutschen – und die Kurse der Aktien von Kaliproduzenten brachen ein. Doch die Lage normalisiert sich, wenn auch auf niedrigem Niveau.
Die Preise steigen
Vergangene Woche wurde bekannt, dass Konkurrent Potash die Preise im südostasiatischen Raum auf 350 Dollar je Tonne anheben will. Bislang liegt das Preisniveau dort bei rund 320 Dollar. Und auch in dem für K+S wichtigen brasilianischen Raum soll es zu Preiserhöhungen kommen. Hier sind 380 Dollar im Gespräch. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr noch machten Kalipreise von weniger als 300 Dollar die Runde. Und das hätte K+S als einen der Produzenten mit hohen Kosten hart getroffen.
Kaufempfehlung aus Frankreich
Die steigenden Kalipreise sind auch der Grund dafür, dass die französische Großbank Société Générale die Aktie des deutschen Kaliproduzenten auf die „Premium List“ der Unternehmen mit mittelgroßer und geringer Marktkapitalisierung gesetzt hat. Dabei könnte dem Konzern auch der kommende Winter in die Karten spielen. Sollte es nach dem jüngsten milden Winter wieder zu deutlich kälteren Temperaturen kommen, dürften die Schätzungen der Analysten für den Salzabsatz zu niedrig liegen.
K+S wird aber auch von der derzeitigen Abwertung des Euro gegenüber dem Dollar profitieren. Die Importe von Kali nach Europa werden zum einen teurer. Zum anderen hat K+S einen Umsatzanteil von über 30 Prozent im nordamerikanischen Raum. Und das dürfte zu Währungsgewinnen bei dem in Kassel ansässigen Unternehmen führen.
Analystenschätzungen zu niedrig
Die Lage auf den internationalen Kalimärkten normalisiert sich wieder. Doch viele Anleger trauen der Aktie von K+S nicht mehr. Die Erinnerungen an den Kursrutsch im vergangenen Jahr, als die Aktie bis in den Bereich von 15 Euro abgerutscht ist, sind noch zu frisch. Doch die meisten Analystenschätzungen dürften inzwischen zu niedrig sein. Kommt jetzt noch ein „normaler“ Winter dazu, ist das Papier deutlich zu günstig.