Gute Nachrichten für konjunkturabhängige Firmen wie etwa die Chemieriesen Covestro, Evonik und BASF: Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit einer besseren wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Sie hoben die Konjunkturprognose für das laufende Jahr an. Gerechnet wird nun mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 0,3 Prozent.
Im Herbst hatten die Institute noch mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet. Der konjunkturelle Rückschlag im Winterhalbjahr dürfte glimpflicher ausgefallen sein als im Herbst befürchtet, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch in Berlin. Maßgeblich sei ein geringerer Kaufkraftentzug wegen deutlich sinkender Energiepreise.
Die Inflationsrate werde aber nur langsam zurückgehen von 6,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 6,0 Prozent in diesem Jahr. Erst im kommenden Jahr lässt laut Prognose der Inflationsdruck nach. Die Inflationsrate sinke auf 2,4 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt steigt 2024 nach der sogenannten Gemeinschaftsdiagnose um 1,5 Prozent.
Diese wird von vier Instituten zweimal im Jahr erstellt, im Frühjahr sowie im Herbst. Beteiligt sind das Ifo-Institut, das Kiel Institut für Weltwirtschaft, das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle und das RWI - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Essen.
Einkaufsmanager werden optimistischer
Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im März einmal mehr aufgehellt und den besten Wert seit Mai letzten Jahres erreicht. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Punkte auf 53,7 Zähler, wie die Marktforscher am Mittwoch in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilten. Damit hat sich der Stimmungsindikator bereits den fünften Monat in Folge verbessert, nachdem er im Oktober auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen war.
Eine erste Erhebung für März wurde aber leicht nach unten revidiert. Zunächst war ein Indexwert von 54,1 Punkten gemeldet worden. Analysten hatten im Schnitt eine Bestätigung erwartet.
Der Stimmungsindikator liegt weiter über der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der an den Finanzmärkten stark beachtete Konjunkturindikator signalisiert damit eine Zunahme der wirtschaftlichen Aktivität.
Die Unternehmensstimmung im Bereich Dienstleistungen verbesserte sich im März ebenfalls. Der entsprechende Indexwert legte von zuvor 52,7 Punkten auf 55,0 Zähler zu.
Es bleibt dabei: Der aufkeimende Konjunktur-Optimismus spiegelt sich in den Kursen der Chemie-Titel bisher kaum noch wider. Es braucht daher weiterhin eine gehörige Portion Mut, um in diesem Sektor einzusteigen. Wer bereits investiert ist, sollte nach wie vor die Stoppkurse bei 15,00 Euro (Evonik), 42,00 Euro (BASF) beziehungsweise 31,50 Euro (Covestro) beachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
MIt Material von dpa-AFX