Europa macht Ernst: Ab 2035 sind keine klassischen Automotoren mehr bei Neuzulassungen erlaubt. Das droht zur Herausforderung für Verbrennerhersteller zu werden – doch auch Elektroautoanbieter müssen Kosten und Preise senken.
Stellantis-Chef Carlos Tavares sagte nun Bloomberg, dass die Autoindustrie zum Scheitern verurteilt („doomed“) sei durch das Verbot von klassischen Motoren ab 2035, wenn nicht hart an der Preisschraube gedreht werde. „Werden Elektroautos nicht günstiger, wird der Absatzmarkt kollabieren“, so der CEO.
Zu wenig Batterien
Es sei eine „große Herausforderung“. Zwar ist anvisiert, die E-Auto-Herstellungskosten bis 2030 um 40 Prozent zu reduzieren. Doch Politiker würde es „egal sein“, ob überhaupt genügend Rohmaterialen zur Verfügung stehen. Insbesondere einem E-Auto-Boom ab 2024 bis 2027 stünden keine ausreichenden westlichen Batteriekapazitäten gegenüber. Stellantis vertraut bisher auf Zulieferer wie die südkoreanische Depot-2030-Firma Samsung SDI.
Werden Tesla-Autos zu teuer?
Autoexperte Prof. Dudenhöffer sieht zwar kurzfristig noch eine hohe Nachfrage nach hochpreisigen Autos. Doch auch Hersteller wie Tesla müssten damit rechnen, dass sich wegen der hohen Inflation mittelfristig immer weniger Menschen einen Neuwagen leisten können. Während derzeit die Lieferfähigkeit ein Problem sei, könnten zu hohe Preise künftig zu einer Nachfragekrise führen.
Hersteller wie Volkswagen haben konsequent die Umstellung auf die E-Mobilität gestartet und planen eigene Batteriewerke. Auch bei den Kosten geht VW dank effizienter MEB-Plattform bisher einen guten Weg.
Strompreis-Weltmeister
Doch Wirtschaftsexperte Prof. Hans-Werner Sinn sagte nun der BamS: „Wir ruinieren die deutsche Autoindustrie.“ Wegen globaler Preiseffekte würde das bei uns eingesparte Öl weltweit günstiger und daher dann verstärkt in anderen Ländern statt bei uns verbrannt. „Es bewirkt nichts.“ Er kritisiert in diesem Zusammenhang auch die deutsche Energiepolitik. Die künstliche Verteuerung von Strom senke den Wohlstand – schon jetzt habe Deutschland neben Dänemark die höchsten Strompreise der Welt.
Wie sinnvoll derzeit Investments in Solar- oder auch Atomaktien sind, besprechen wir im neuen AKTIONÄR TV:
Hinweis: Samsung SDI, SMA Solar und SolarEdge (+570 Prozent seit Erstkauf 2019) sind Teil des grünen Depot 2030 – das gerade einen neuen, asiatischen Elektroautohersteller kauft. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.