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Mit einem Plus von über 300 Prozent seit Jahresbeginn ist die KI-Aktie C3.ai aktuell eines der heißesten Papiere an der Wall Street. Neben dem Hype um Künstliche Intelligenz wird der Kurs vor allem durch eine enorm hohe Leerverkaufsquote getrieben, in der Aktie läuft bereits seit Wochen ein Short Squeeze. Vor dem Wochenende aber kam es zu ersten Gewinnmitnahmen - läuten diese nun ein Ende des Kursfeuerwerks ein?
AMD, Broadcom, Microsoft, Nvidia - die Liste in diesem Jahr dank Künstlicher Intelligenz hoch geflogener Papiere ist lang. Was die Performance angeht werden alle ausgestochen von C3.ai, hier steckt Künstliche Intelligenz schon im Namen, mit einer Vervierfachung seit dem Jahresanfang.
Ein solcher Kursanstieg kann durch die fundamentale Bewertung der Aktie kaum gerechtfertigt werden: Im letzten Quartalsbericht präsentierte das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Prognose für das kommende Quartal konnte Investoren nicht begeistern, zumal das Unternehmen von Profitabilität noch weit entfernt ist. Nicht überraschend hat das Papier daher in den vergangenen Wochen und Monaten jede Menge Shortseller angezogen: Die Leerverkaufsquote lag zum letzten Meldeschluss am 31. Mai bei über 35 Prozent.
Bislang wurden die Leerverkäufer aber völlig auf dem falschen Fuß erwischt, alleine in den vergangenen vier Wochen kletterte die Aktie um 88 Prozent. Aus etlichen Leerverkäufern dürften dabei unfreiwillig neue Käufer geworden sein, wie der Blick auf die anhaltend hohen Handelsumsätze zeigt.
Am Freitag zollte die Aktie dem jüngsten Höhenflug einen ersten Tribut und gab um vier Prozent nach. Die Wochenkerze allerdings ließ sich davon kaum beeindrucken, mit einem Wochenplus von 20 Prozent ist das Chartbild unverändert bullisch.
In der technischen Indikation deutet bislang nur wenig auf eine unmittelbar bevorstehende Trendwende hin. Insbesondere der MACD zeigt eine enorm hohe Trendstärke an, ein Unterschreiten der (orangefarbenen) Signallinie ist unterdessen nicht in Sicht. Ähnlich verhält sich auch der RSI, der mit knapp 68 Zählern ebenfalls einen starken Trend anzeigt, ohne dass dieser auf Tagesbasis bereits überkauft wäre, ähnliches gilt für den auf Wochenbasis ermittelten RSI-Wert von 72.
Etwas Vorsicht ist allerdings geboten, da das am Freitag zwischenzeitlich markierte 52-Wochen-Hoch zumindest vom RSI nicht bestätigt wurde. Hier liegt eine erste bärische Divergenz vor, die durch ein Anhalten des Kursanstieges aber rasch neutralisiert werden könnte.
Trotz erster Gewinnmitnahmen vor dem Wochenende deutet bei KI-Überflieger C3.ai nur wenig auf ein Ende des Short Squeezes bzw. eine Trendwende hin: Das Chartbild ist bullisch und zeigt kaum Schwächen.
Die fehlende Profitabilität und der hohe Cash-Burn spielen für das Kursgeschehen aktuell keine Rolle. Wer investiert ist, zieht laufend seine Stopps nach, alle anderen Anleger sollten vorsichtig bleiben - Short Squeezes sind in beide Richtungen völlig unberechenbar.
