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07.12.2023 Nikolas Kessler

KI-Profiteur C3.ai tief im Minus – das ist der Grund

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C3.ai Inc

Künstliche Intelligenz ist ein Megamarkt und der KI-Software-Spezialist C3.ai gilt als einer der großen Profiteure dieser Entwicklung. Um das Potenzial auszuschöpfen, muss der Konzern aber erst einmal Geld in die Hand nehmen – und zwar mehr, als bisher erwartet. Das ist aber nicht der einzige Dämpfer im jüngsten Quartalsbericht.

Das kalifornische Unternehmen stellte im März erste Produkte mit generativer KI vor, etwa Software, die Text und Bilder auf Grundlage der Eingabe der Benutzer erstellt. Um die gegenwärtige Begeisterung für generative KI-Produkte voll ausschöpfen zu können, muss C3.ai zunächst allerdings mehr Geld in die Hand nehmen als bisher geplant.

Die Investitionen in generative KI bedeuteten „kurzfristigen Druck auf den freien Cashflow und die Rentabilität“, sagte CEO Tom Siebel während einer Telefonkonferenz im Anschluss an die Vorlage der Q2-Zahlen am gestrigen Mittwochabend nach US-Börsenschluss. Das spiegelt sich nun auch im Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2024 (bis Ende April) wider.

Der operative Verlust soll demnach nun bei 115 bis 135 Millionen Dollar liegen, statt der bisher vom Unternehmen angepeilten 70 bis 100 Millionen Dollar. Analysten hatten im Vorfeld der Q2-Zahlen indes sogar nur einen Verlust von durchschnittlich 87,6 Millionen Dollar erwartet.

Das Ziel, bis zum vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs auf bereinigter Basis profitabel zu werden, hat das Management verworfen. Mit einem positiven Cashflow rechnet CEO Siebel weiterhin im Laufe des im April 2025 endenden Geschäftsjahrs.

Die Umsatzprognose für das gesamte Geschäftsjahr in Höhe von 295 bis 320 Millionen Dollar hat C3.ai bestätigt. Im laufenden dritten Geschäftsquartal sollen die Erlöse bei 74 bis 78 Millionen Dollar liegen, was zumindest am oberen Ende die durchschnittlichen Analystenerwartungen von 77,8 Millionen Dollar erfüllen würde.

Q2-Umsatz unter Erwartungen

Die Zahlen für das abgelaufene zweite Geschäftsquartal (bis Ende Oktober) fielen unterdessen durchwachsen aus. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar um 17 Prozent auf 73,2 Millionen Dollar, blieb damit aber hinter den Erwartungen der Analysten von durchschnittlich 74,3 Millionen Dollar zurück.

Der bereinigte Verlust je Aktie viel mit 13 Cent zwar etwas größer aus als im zweiten Quartal des Vorjahres, als ein Minus von elf Cent pro Aktie unter dem Strich stand. Die Wall Street hatte aber mit einem noch größeren Verlust von 18 Cent pro Aktie gerechnet.

KI-Profiteur und Shortseller-Liebling

Mit einem Kursplus von rund 160 Prozent seit Jahresbeginn hat die C3.ai-Aktie bereits kräftig vom KI-Boom profitiert. Gleichzeitig gibt es allerdings auch Zweifel, ob das Unternehmen die hohen Erwartungen künftig erfüllen kann. Mach Bloomberg-Informationen belegt C3.ai Platz 2 der am stärksten leerverkauften US-Tech-Aktien. Fast 36 Prozent aller öffentlich gehandelten Anteile des Unternehmens seien demnach am Tag der Zahlenvorlage leerverkauft gewesen.

C3.ai Inc (WKN: A2QJVE)

Die jüngsten Quartalszahlen und die Aussicht auf noch mehr Verlust im laufenden Jahr sind nicht gerade förderlich für Stimmung unter den Anlegern. Entsprechend negativ ist auch die Kursreaktion der Aktie, die am Donnerstag mit einem Minus von fast zehn Prozent in den US-Handel gestartet ist. C3.ai steht derzeit nicht auf der Empfehlungsliste von DER AKTIONÄR und eignet sich allenfalls für sehr risikofreudige Anleger. 

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