Noch vor wenigen Tagen schienen neue 52-Wochen-Hochs für KI- und Short-Squeeze-Aktie C3.ai in Reichweite. Daraus aber wird erstmal nichts, denn nach einer scharfen Konsolidierung in den vergangenen Tagen dürfte die Aktie weiter den Rückwärtsgang einlegen.
In hochvolatilen Aktien liegen Freud und Leid dicht beieinander - so dicht, dass zwischen neuen Hochs und einem Kaufsignal und einem Trendbruch mit ersten nachhaltigen Verkaufssignalen nur wenige Tage liegen können. So geschehen bei KI-Aktie C3.ai.
Neuigkeiten zum Unternehmen gab es keine, auch Analysten haben sich nicht zu Wort gemeldet. Die Verluste in Höhe von über 20 Prozent in den letzten sieben Handelstagen gehen daher vor allem auf das Konto des Handels in der Aktie selbst sowie der Korrektur bei Tech-Werten insgesamt. Aufgrund des hohen Beta-Wertes der Aktie werden Gesamtmarktverluste von den Papieren üblicherweise gehebelt - genau das hat sich zuletzt gezeigt.
In der technische Indikation hat das Spuren hinterlassen. Die sichtbarste ist der Bruch der seit Mai anhaltenden Aufwärtstrendlinie. Hier hatte sich der der Trend gegenüber der bereits zum Jahreswechsel eingeleiteten Erholung spürbar beschleunigt. Der Beschleunigung gefolgt ist der Trendstärkeindikator RSI, was sich lange für die Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends verbürgt hat. Damit ist jetzt aber erst einmal Schluss: Beide Trends sind gebrochen.
Im zweiten Trendstärkeindikator MACD ist die Trendwende bestätigt. Eine erstes Warnsignal lieferte, dass der MACD unter die orangfarbene Signallinie gefallen war, nun hat er weiter in den negativen Bereich zurückgesetzt. Das zeigt einen kurzfristigen Abwärtstrend an. Mit Entspannung ist erst dann wieder zu rechnen, wenn der MACD erstens wieder über die Signallinie klettern und zweitens das Vorzeichen wechseln konnte.
Mit Blick auf den Kurs selbst gibt es Hoffnung für die Bullen: Zwischen 34 und 32 Dollar trifft die Aktie auf einen Unterstützungsbereich, außerdem ist das untere Bollinger Band inzwischen erreicht. Eine erste Gegenreaktion auf die Verluste der vergangenen Tage ist demnach nicht unwahrscheinlich - das zeigen die Gewinne von aktuell etwa vier Prozent.
Nach einer empfindlichen Verlustserie und Abgaben von 20 Prozent hat KI-Aktie C3.ai mit neuen Jahreshochs nichts mehr zu tun, in der Aktie vertretene Shortseller können vorerst durchatmen.
Das gilt auch, da sich das kurzfristige Chartbild ganz erheblich eingetrübt hat und einen Trendwechsel anzeigt, sollte der Abverkauf nicht im aktuellen Unterstützungsbereich aufgehalten werden können.