Die Kering-Aktie hat zuletzt weiter an Boden verloren. Konkret haben die Papiere der Gucci-Konzernmutter rund sechs Prozent auf Monatssicht an Wert eingebüßt. Neben schwachen Q3-Zahlen (DER AKTIONÄR berichtete) hat zuletzt noch der Schweizer Konkurrent Richemont mit enttäuschenden Kennziffern zum ersten Geschäftshalbjahr den Sektor nach unten gezogen.
Richemont hat im ersten Geschäftshalbjahr die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Gewinn verfehlt. Laut Bernstein Research lag dies vor allem an einem überraschend schwachen Geschäft mit Luxusuhren. Zudem sorgten Aussagen über den wichtigen chinesischen Markt für Skepsis. „Das Konsumentenvertrauen in China ist seit Längerem sehr schwach, und wir wissen nicht, wann sich die Nachfrage erholen wird“, erklärte Nicolas Bos, der seit Juni Konzernchef ist, in einer Telefonkonferenz. Die Stimmung der Verbraucher sei wegen Konjunktursorgen, schwacher Immobilienmärkte und weiterer negativer Faktoren möglicherweise auf einem historischen Tiefstand.
Auch Kering steht bei Analysten unter kritischer Beobachtung. Während Berenberg die Bewertung der Aktien mit „Hold“ und einem Kursziel von 230 Euro bestätigte, senkte Barclays das Kursziel von 208 auf 180 Euro und bewertete die Aktie weiterhin mit „Underweight“. Analystin Carole Madjo kürzte ihre Schätzungen nach dem schwachen Quartalsbericht. Es gebe derzeit wenig Anlass für Optimismus.
Auch DER AKTIONÄR sieht Kering kritisch. Die Schwierigkeiten bei Gucci bestehen fort, und eine Verbesserung ist nicht absehbar. Zudem signalisiert das stark verschlechterte Chartbild Vorsicht. Kurzum: Anleger sollten sich derzeit besser zurückhalten.
(Mit Material von dpa-AfX)
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