Beim gestrigen Autogipfel traf Kanzlerin Angela Merkel auf die Vorstandschefs von Daimler, VW und BMW. Diskutiert wurde eine Belebung der schwachen Nachfrage von E-Autos und eine direkte Kaufhilfen für Elektroautos.
Folge der Kaufprämie
Eine Kaufprämie von 5.000 Euro pro Fahrzeug, soll bewirken, dass die E-Autos auch hierzulande mit mehr Erfolg verkauft werden. Bis dato fristen Stromer ein Schattendasein. Würden die Autohersteller mehr produzieren, würden auch die Preise der bisher sehr teuren E-Autos sinken.
Das Ziel der Kanzlerin war, dass 2020 eine Million elektrische Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein sollen.
Zu Beginn des Jahres 2016 waren es aber gerade erst mal 29.500 E-Autos und 15.900 Plug-In Hybride. Wenn es bei dieser schleppenden Enticklung bleibt, würde erst in mehr als 30 Jahren, also frühestens 2046, das Ziel der Kanzlerin erreicht.
In Deutschland sind insgesamt 45 Millionen Pkws auf den Straßen unterwegs. Auf 10.000 Pkw kommen also knapp sieben reine Elektroautos und vier Plug-In Hybride, so die Universität Duisburg-Essen. VDA-Chef Matthias Wissmann forderte direkte Kaufanreize, da Privatkunden kaum anders zum Kauf eines E-Autos zu bewegen seien. Die einfachste Version des VW-Kleinwagens „Up“ für unter 10.000 Euro, wird als Elektroauto für mehr als das Doppelte verkauft. Bei diesem Preis ist es verständlich, dass die elektronischen Fahrzeuge weniger verkauft werden, als normale Benziner oder Dieselfahrzeuge.
Hindernis: Infrastruktur
Ein weiteres Hindernis ist die fehlende Infrastruktur, welche aufgrund der mangelnden Ladestationen ausgebaut werden muss. Man benötigt 10.000 öffentliche Normal- und 1.000 Schnell-Ladestationen, wovon zurzeit nur knapp die Hälfte vorhanden ist.
Zu bedenken ist auch, dass man nicht überall sein Auto aufladen kann, da es nur wenige Ladestationen gibt, welche sich querverteilt in Deutschland befinden. Außerdem dauert das auftanken des E-Autos, vergleichbar mit dem Tanken eines normalen Autos mehr als das 10-fache länger.
Vor allem für Ballungsräume eignen sich die elektrischen Fahrzeuge, da in Großstädten der CO2 Ausstoß höher ist, und man eine geringere Entfernung zurücklegen muss, als in kleineren Städten. Bis 2017 soll der Anteil von Elektrofahrzeugen bei Behörden und Dienststellen sich um 20 Prozent erhöhen, 2019 sollen es 30 Prozent sein. Dies soll laut dem Wirtschaftsministerium, bei einem Bestand von 30.000 Fahrzeugen, 55 Millionen Euro kosten.