Munich Re hat heute den jährlichen Naturkatastrophen-Bericht vorgelegt. Der Rückversicherer listet die weltweiten Schäden wegen Naturkatastrophen auf. Das vergangene Jahr war demnach ein teures Jahr. Rund um den Globus haben Stürme, Hochwasser, Erdbeben und andere Katastrophen volkswirtschaftliche Schäden von 210 Milliarden Dollar verursacht. Wie stark der DAX-Konzern zur Rechenschaft gezogen wurde, wird sich mit der Bilanz von Munich Re zeigen.
Die Munich Re dokumentiert globale Naturkatastrophen-Schäden seit Jahrzehnten, da dies für die Versicherungsbranche bei der Berechnung der Beiträge von großer Bedeutung ist. Im Jahr 2019 betrug der globale Schaden demnach 166 Milliarden Dollar.
Besonders schwer getroffen wurden 2020 die USA, wo Hurrikane, Serien schwerer Gewitter und riesige Waldbrände allein 95 Milliarden Dollar anrichteten - sechs der zehn teuersten Naturkatastrophen trafen die Vereinigten Staaten.
Europa kam mit vergleichsweise geringen Schäden von 12 Milliarden Dollar eher glimpflich davon. Für das Erdbeben in Kroatien am 29. Dezember gibt es noch keine Zahlen, doch dürften die Schäden nach Einschätzung der Munich Re eher begrenzt ausgefallen sein, da die Region um das Epizentrum vergleichsweise dünn besiedelt ist.
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"2020 war sowohl im Vergleich zum Vorjahr als auch in der Langzeitbetrachtung ein schadenreiches Jahr", sagte Ernst Rauch, der Chef-Klima- und Geowissenschaftler des Konzerns. "Damit liegt das vergangene Jahr in einem langfristigen Trend zu höheren Naturkatastrophenschäden, den wir seit Jahrzehnten beobachten."
Allerdings war 2020 kein Rekordjahr: "2005, 2011 und 2017 hatten wir versicherte Schäden von jeweils über 100 Milliarden Dollar", sagte Rauch. Laut Munich Re waren nur etwas mehr als ein Drittel der global 210 Milliarden Dollar schweren Schäden versichert, insgesamt rund 82 Milliarden Dollar.
"Bei den versicherten Schäden liegt Nordamerika im langjährigen Vergleich eindeutig an der Spitze", sagte Rauch. "Das hat zwei Gründe: Intensive Naturereignisse und eine hohe Versicherungsdichte. In den USA ist vieles ein bisschen größer, leider auch die Schäden durch Naturkatastrophen."
Die Aktie von Munich Re zeigte sich in freundlichem DAX-Umfeld etwas leichter.
Die wirtschaftlich größte Naturkatastrophe ereignete sich im vergangenen Jahr jedoch nicht in Nordamerika, sondern in Asien: Ein sommerliches Hochwasser in China richtete allein 17 Milliarden Dollar Schaden an. In Nordamerika gab es mehrere Naturkatastrophen mit sehr hohen Schäden: Dazu zählten unter anderem der Hurrikan Laura mit 13 Milliarden Dollar Schaden sowie die zerstörerischen Waldbrände des Sommers im Westen der USA, die mit 16 Milliarden Euro zu Buche schlugen.
Das Schadenjahr 2020 war teuer. Ob auch für den Rückversicherer, wird sich erst mit der Bilanzvorlage Mitte März zeigen. Für den AKTIONÄR bleibt die Aktie der Munich Re weiterhin ein Basisinvestment für langfristig orientierte Value-Investoren.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Munich Re.