Nächste Runde im Übernahmekrimi um die Commerzbank. Die Deutsche Bank hat Fusionen eine klare Absage erteilt. Damit scheidet sie auch bei der Commerzbank als weißer Ritter aus. UniCredit-CEO sieht in einer möglichen Übernahme derweil einen Testfall für Europa.
Die Deutsche Bank ist derzeit nicht bereit, sich an der Konsolidierung der europäischen Bankenbranche zu beteiligen. Das teilte Finanzvorstand James von Moltke am Mittwoch auf einer Banken-Konferenz in Frankfurt mit. Zuvor gab es immer wieder Spekulationen, dass das Institut in das Rennen um die Commerzbank einsteigen könnte.
Die Deutsche Bank könne jedoch von einer möglichen Fusion des heimischen Rivalen mit der italienischen UniCredit profitieren. „Ehrlich gesagt werden wir, zumindest kurzfristig, wohl ein wenig von der Disruption bei zwei unserer Konkurrenten profitieren“, sagte von Moltke.
UniCredit-CEO Andrea Orcel hält sich nach dem Einstieg bei der Commerzbank weiterhin alle Optionen offen. „Die Commerzbank ist ein Investment. Nichts anderes“, so Orcel auf einer Konferenz der Bank of America in London.
Noch gibt es kein Übernahmeangebot für die Frankfurter Bank. Zugleich betonte der UniCredit-CEO erneut die Vorteile einer grenzüberschreitenden Fusion: „Wir können zusammenkommen und etwas Größeres schaffen“, sagte Orcel.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Ein Zusammengehen beider Banken könnte laut Orcel zum „Testfall für Europa“ werden. Der Kontinent brauche größere Banken, und die Commerzbank passe strategisch gut zur italienischen Großbank. Der deutsche Bankenmarkt sei fragmentiert, und UniCredit habe vor Ort bereits Erfahrung. Bei großen Fusionen sei jedoch Einigkeit auf beiden Seiten erforderlich. UniCredit sei offen für einen erneuten Dialog.
Die nächste Runde im Übernahmekrimi um die Commerzbank ist eingeläutet. Während die Deutsche Bank eine klare Absage an Fusionspläne erteilt hat und somit als „weißer Ritter“ für die Commerzbank ausscheidet, bleibt der italienische Bankenriese UniCredit weiter im Spiel. Sowohl für die Anleger der Deutschen Bank wie auch der Commerzbank ist das eine gute Nachricht. Beide Aktien bleiben ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.