Der heftige Abverkauf an den Börsen am Montag hat auch JinkoSolar mit voller Wucht getroffen. Rund neun Prozent hat die Aktie des chinesischen Solarmodulherstellers verloren. Sollte der Immobilienriese Evergrande Chinas Wirtschaft tatsächlich in eine tiefe Krise stürzen, könnte dies auch JinkoSolar treffen. Die Lage bleibt kompliziert.
So belastet die allgemein schlechte Stimmung rund um China-Aktien. Zudem hat sich das Chartbild erneut eingetrübt, nachdem die wichtigen gleitenden Durchschnitte allesamt unterschritten wurden. Rutscht der Wert jetzt auch noch unter das 61,8-Prozent-Fibonacci-Retracement, drohen noch weitere Verluste bis 37 Dollar. Auch die Zahlen zuletzt konnten keinen Befreiungsschlag liefern. Zwar übertraf JinkoSolar beim Gewinn die Erwartungen, doch die Marge bleibt ein Problem, der Ausblick konnte ebenfalls nicht vollständig überzeugen.
Doch es ist nicht alles schlecht bei JinkoSolar. Der überraschend hohe Gewinn zeigt, dass auch widrigen Umständen Geld verdient werden kann. Zudem bleiben die langfristigen Aussichten für die Solarbranche gut. In den USA will die Biden-Regierung massiv in den Ausbau investieren, in vielen anderen Ländern sind die ambitionierten Klimaziele ebenfalls ohne deutlich mehr Solarmodule kaum erreichbar. Die Auslieferungen sollten deshalb auch bei JinkoSolar künftig wieder deutlich steigen.
Langfristig bleibt JinkoSolar angesichts der günstigen Bewertung interessant. Doch die Volatilität dürfte hoch bleiben. Gerade China-Aktien sind angesichts der Spannungen mit den USA ohnehin nichts für schwache Nerven. Derzeit sollten deshalb lediglich Trader zugreifen.