Chinesische Basiswerte brechen heute auf breiter Front ein. Die erneut aufflammende Immobilienkrise spitzt sich mit der Pleite von Evergrande zu. In einem Meer aus roten Kursen leistet allerdings eine Aktie Widerstand: JinkoSolar!
Nicht nur der chinesische Aktienmarkt steht heute unter Druck, auch auf anderen Märkten setzt sich die in den vergangenen Tagen anhaltende Talfahrt fort. Die Furcht vor einer Ansteckung der chinesischen Immobilienkrise ist aufgrund des gewaltigen Volumens groß.
JinkoSolar stemmt sich gegen den Trend
Nicht überraschend trifft die Krise die Aktien chinesischer Unternehmen besonders hart. Die Suche nach Papieren, die heute gegen den Trend zulegen können, gleicht der Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
Umso mehr überrascht es daher, dass ausgerechnet JinkoSolar zulegen kann. Die Aktie konnte zur Eröffnung mehr als drei Prozent zulegen und behauptet aktuell mit einem Plus von etwas mehr als einem Prozent ihr positives Vorzeichen.
Stecken Kleinanleger hinter den Gewinnen?
Neuigkeiten, positive Analystenstimmen oder sonstige Erkenntnisse gibt es heute keine, das macht die Ausnahmesituation umso überraschender. Ein Entwicklung gibt es aber, die hinter den Gewinnen von heute stecken könnte:
Angesichts der äußerst starken Quartalszahlen, die nur von einer Kapitalerhöhung einer Tochter getrübt wurden, und der auffällig günstigen Bewertung ist das Papier in den vergangenen Tagen in Anlegerforen rauf und runter diskutiert worden.
Auf der Social-Investing-Plattform Stocktwits erhält JinkoSolar ebenso wie in den reichweitenstarken Subreddits r/stocks (5,7 Mio. User) und r/investing (2,4 Mio. User) große Aufmerksamkeit. Hinter den Käufern von heute dürften daher vor allem viele Kleinanleger stecken, die ein günstiges Schnäppchen wittern.
An dieser Haltung gegenüber dem Unternehmen ist grundsätzlich nichts falsch, der Zeitpunkt darf allerdings verwundern. Denn mit dem Break der Unterstützung bei 40 Dollar hat sich die technische Ausgangslage der Aktie zuletzt dramatisch verschärft. Hier sind aus charttechnischer Perspektive in den kommenden Tagen und Wochen weitere Verluste zu befürchten.
Wer sich daher schon jetzt auf die Jagd nach einem Schnäppchen begibt, könnte eine böse Überraschung erleben. Auch wenn es JinkoSolar heute gelingt, positiv aufzufallen, sollte vor einem Einstieg lieber eine nachhaltige Bodenbildung abgewartet werden.
Angesichts einer drohenden Eskalation der chinesischen Immobilienkrise brechen China-Aktien heute erneut ein. Eine positive Ausnahme bildet aufgrund großen Interesses von Privatanlegern JinkoSolar. Ob die jedoch genügt, den erst kürzlich beschleunigten Abwärtstrend der Aktie aufzuhalten, muss bezweifelt werden.