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05.02.2021 Michael Schröder

Jenoptik: Fantasie durch Tesla, Rüstungssparte und steigende Margen

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Jenoptik

Jenoptik dürfte im abgelaufenen Jahr besser abgeschnitten haben als gedacht. Ab dem laufenden Jahr können sich Anleger bei dem Technologiekonzern auf spürbare operative Verbesserungen einstellen. Dabei gibt es eine Reihe von potenziellen Impulsgebern und Spekulationen.

Positiv beitragen zu Umsatz und Ergebnis wird die im Herbst übernommene Trioptics GmbH, deren EBITDA-Marge deutlich über der des Jenoptik-Konzerns liegt. Die Norddeutschen entwickeln und produzieren optische Mess- und Fertigungssysteme, mit denen die Kunden die Qualitätskontrolle bei der Produktion von Linsen, Objektiven und Kameramodulen vereinfachen können. Die Lösungen sind vor allem bei der Kontrolle von den kleinen Kameras für Smartphones stark nachgefragt.

Spannender Auftrag

Ebenfalls interessant: Jenoptik hat im September einen Großauftrag aus der Automobilindustrie verbucht. Für den spanischen Automobil-Zulieferer Gestamp, ein internationaler Spezialist für die Herstellung von Metall-Komponenten, wird man drei komplett automatisierte Produktionszellen für Karosserie-Bauteile entwickeln und fertigen. Mit Hilfe der Fertigungszellen, die auch mit Jenoptik-Laseranlagen ausgestattet sind, werden komplexe Karosserieteile für Elektrofahrzeuge in einem Gestamp-Werk in Deutschland gefertigt. Das Auftragsvolumen soll sich dem Vernehmen nach auf einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag belaufen.

„Wir freuen uns besonders vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung in der Automobilbranche, dass wir den Umstieg auf neue Antriebstechnologien mitgestalten können. Wir sehen, dass sich unsere Strategie auszahlt, die wir mit gezielten Akquisitionen vorangebracht haben“, so Jenoptik-Chef Stefan Traeger damals.

Zulieferer im Bereich Elektromobilität

In Finanzkreisen wird folgendes Szenario diskutiert: Gestamp ist in 23 Ländern mit mehr als 100 Produktionsstätten aktiv, eine davon steht in Ludwigsfelde südlich von Berlin. In Finanzkreisen machen Spekulationen die Runde, dass die Spanier von heir aus auch das eine halbe Stunde entfernt entstehende Tesla-Werk in Grünheide ("Gigafactory") mit Karosserieteilen beliefern könnte. Jenoptik wäre im weiten Sinne ein Zulieferer des E-Auto-Pioniers. Die Fantasie: Weitere Aufträge für Jenoptik im Bereich der Elektromobilität könnten folgen. Passend dazu hat der Technologiekonzern dem Vernehmen nach auch für die Batteriefertigung aussichtsreiche Projekte mit Laseranlagen in der Entwicklung.

EU vor Milliarden-Investitionen

Alles in allem viel Fantasie für die zuletzt gebeutelte Unternehmenssparte Light & Production. Die Sparte Light & Optics mit der Halbleiterindustrie verzeichnete dagegen zuletzt ein robustes Geschäft. Kein Wunder: Der Trend zur Digitalisierung wurde durch COVID-19 noch verstärkt. Ebenfalls interessant: Die EU will die heimischen Chipunternehmen zu Milliarden-Investitionen bewegen, um die Abhängigkeit von Asien zu verringern und Lieferketten zu stärken. Jenoptik dürfte als Produktions- und Systempartner für die Halbleiterindustrie mittelfristig profitieren, wenn in der EU verstärkt in den Aufbau einer eigenen Chipfertigung investiert wird.

Abspaltung des Rüstungsgeschäfts

Abgerundet wird das Paket durch eine mögliche Abspaltung des Rüstungsgeschäfts. Jenoptik hat vor rund einem Jahr mitgeteilt, dass der Verkaufsprozess des Mechatronik-Geschäfts unter dem Markennamen VINCORION eingestellt wird. Zu den wichtigen Projekten an denen VINCORION beteiligt ist, gehören das Luftverteidigungssystem Patriot, der Kampfpanzer Leopard 2, der Schützenpanzer Puma und das Kampfflugzeug Eurofighter. Der Vorstand habe festgestellt, dass die vorgelegten Angebote nicht dem Geschäftspotenzial von VINCORION im Geschäftsjahr 2019 entsprechen, hieß es damals. Ein Jahr später dürfte sich das Umfeld für einen Verkaufsprozess wieder verbessert haben. Gut möglich, dass das Thema daher doch wieder aus der Schublade geholt wird.

Jenoptik (WKN: A2NB60)

Ob sich diese Spekulationen bewahrheiten und diese Aussichten in der erwarteten neuen Mittelfrist-Prognose von Jenoptik bereits berücksichtigt werden, ist fraglich. Fakt ist dagegen, dass die Aktie in den letzten Tagen aus ihrer Lethargie erwacht ist. Mit dem nachhaltigen Sprung über die Marke von 29,20 Euro würde das nächste Kaufsignal generiert. Die Voraussetzungen für eine Trendfortsetzung sind gegeben. Frische Zahlen gibt es am 10. Februar. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf steigende Kurse bei der Aktie.

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Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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