Der tragische Flugzeugabsturz in Äthiopien wirkt sich auch auf die Kosten des weltgrößten Rückversicherers Munich Re aus. Laut Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek kostet der Absturz das Unternehmen 100 bis 120 Millionen Euro. Nichtsdestotrotz wurde die Feierlaune der Munich-Re-Aktionäre aufgrund des angekündigten Aktienrückkaufprogramms und der Dividendenerhöhung nicht getrübt.
Bei Boeing hingegen ist die Lage noch deutlich angespannt. Nach dem Absturz einer 737 Max im vergangenen Oktober, dem jüngsten Absturz letzte Woche und den damit verbundenen weltweiten Flugverboten ist die Aktie kräftig unter Druck geraten und verlor rund 25 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung.
Andrew Gollan von Berenberg stuft die Boeing-Aktie jetzt jedoch als „tough sell“ (schwer zu verkaufen) ein und sehen in der aktuellen Situation sogar eine Gelegenheit zum Kauf. Seiner Meinung ist es unwahrscheinlich, dass die 737 Max lange auf dem Boden bleibt. Sie ist „too big to fail“.
"Die 737 MAX ist das wichtigste Programm von Boeing, das 33 Prozent des Konzernumsatzes erwirtschaftet, über 50 Prozent zum Gewinn beiträgt und einen Rückstand von über 4.600 Flugzeugen aufweist", sagte Andrew Gollan. "Es wird unrealistisch für den Markt sein, die Plattform komplett abzulehnen."
Dabeibleiben
Natürlich besteht die Chance, dass das Problem beim Flugsteuerungssystem liegt und schnell behoben werden kann. Jedoch gibt es nach wie vor viele Unsicherheitsfaktoren, weswegen DER AKTIONÄR bei seine Einschätzung bleibt.
Anleger, die noch nicht investiert sind, sollten aktuell eher auf den Rivalen Airbus setzen. Wer die Boeing-Papiere im Depot hat, bewahrt Ruhe und beachtet den Stopp-Kurs bei 270 Euro.