Der US-Chipriese Intel steht einem Pressebericht zufolge kurz vor einer milliardenschweren Übernahme in Israel. Beim möglichen Kauf von Tower Semiconductor für nahezu sechs Milliarden US-Dollar (5,3 Milliarden Euro) gehe es um den Ausbau der Fertigungskapazitäten der Amerikaner, berichtete das "Wall Street Journal" (WSJ) am Montag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Der Deal könnte noch diese Woche enthüllt werden – die Gespräche könnten aber auch noch platzen, hieß es. Weltweit sind die Produktionskapazitäten von Elektronikchips in vielen Bereichen auch wegen hoher Nachfrage knapp, Chiphersteller und Auftragsfertiger investieren daher verstärkt in den Ausbau ihrer Anlagen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Intel bereits im Vorfeld einer Investorenveranstaltung auf "Sell" mit einem Kursziel von 44 US-Dollar belassen. Das Management des Chipkonzerns dürfte sich positiv zu Technologieentwicklung sowie den Wachstumsansprüchen äußern, schrieb Analyst Toshiya Hari in einer am Montag vorliegenden Studie. Das dürfte aber aufgewogen werden durch wohl hohe Investitionen.
Die Zahlen im vierten Quartal waren zuletzt sehr stark. Das Geschäft mit Rechenzentren hat im vergangenen Quartal für Wachstum beim Chip-Riesen Intel gesorgt. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um drei Prozent auf 20,5 Milliarden Dollar (18,2 Milliarden Euro). Der Konzern übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Unterm Strich sank der Quartalsgewinn um 21 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar.
Die Aktie von Intel ist derweil angeschlagen. Ihr Ausbruchsversuch vom Januar ist gescheitert. Zuletzt stand das Papier nun deutlich unter Druck. Auch die 200-Tage-Linie wurde unterschritten. Nun gilt es einen Boden auszubilden und neuen Schwung aufzunehmen. Ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf.