Der Chip-Riese Intel macht einen weiteren Schritt, um ein Geschäft als Auftragsfertiger für andere Anbieter aufzubauen. Intel gab am Mittwoch eine Vereinbarung mit dem britischen Halbleiter-Entwickler Arm bekannt. Chips mit Architekturen von Arm stecken in praktisch allen Smartphones und Tablets - und kommen inzwischen auch stärker etwa in Computer, Autos und Rechenzentren zum Einsatz.
Intel setzt bei den eigenen Prozessoren weiter auf die eigenen Chip-Architekturen, will sich aber auch als Auftragsfertiger etablieren. Die Kooperation soll es ermöglichen, Chips auf Basis von Arm-Designs mit Hilfe von Intel-Technologien zu entwickeln und zu produzieren. Damit könnte Intel zumindest auf diese Weise an dem Geschäft teilhaben. Die eigenen Versuche des Konzerns, seine Prozessoren in Smartphones zu bringen, waren schon vor Jahren gescheitert, weil die Anbieter die sparsameren Arm-Chips vorzogen.
Intel konzentriert sich auf Prozessoren für PCs und Rechenzentren. Im Computer-Geschäft scherte allerdings Apple aus der Reihe der Intel-Kunden aus und nutzt in seinen Macs stattdessen Chips aus eigener Entwicklung auf Arm-Basis. Intel-Chef Pat Gelsinger hofft, großen Auftragsfertigern wie TSMC aus Taiwan Konkurrenz machen zu können.
Die Aktie von Intel hat seit Anfang März deutlich Gas gegeben. Ende März ist dem Papier mit dem Sprung über die Februar- und Novemberhochpunkte ein starkes Kaufsignal gelungen. Auch die 200-Tage-Linie konnte nach oben durchbrochen werden. Für Begeisterung sorgten insbesondere Aussagen zum Xeon-Chip der vierten Generation. Laut Management habe man über 450 Design-Wins erzielen können – mehr als bei jedem Xeon-Chip davor. Kein Wunder, denn bei einigen KI-Workloads kann der Datacenter-Prozessor die Epyc-Chips von AMD sogar übertrumpfen. Das lindert die Sorgen nach den Verzögerungen bei der Produktentwicklung, die dem Konkurrenten die Chance gaben, weiter auf den wichtigen Datacenter-Markt vorzustoßen. Bei der Entwicklung der fünften Xeon-Generation sei man zudem voll im Zeitplan und peile unverändert den Marktstart in der ersten Jahreshälfte 2024 an.
Nach dem starken Verlauf zuletzt ist die Aktie in den vergangenen Tagen in eine Konsolidierungsbewegung übergegangen. Das genannte Ausbruchsniveau fungiert nun als Unterstützung. DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich und sieht auf dem aktuellen Niveau eine Kaufchance.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Calls auf Intel befindet sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.